Pressemitteilung upm

Mit behinderten Kindern in die Ferien an der Nordsee

Spenden ermöglichen Ferienfreizeit für kleine Patienten / Noch Finanzierungslücke

Münster (upm), 13. August 2004

[Borkum]
Freude über die großzügige Unterstützung: (v.li.) Kinderkrankenschwester Stephanie Schulz, Dr. Michael Frosch, Georg Ehrmann und Sekretärin Heike Sieder.
Foto: Reising   

Viele chronisch kranke und behinderte Kinder können von einer Fahrt in die Ferien nur träumen. Wenn an den Urlaubsorten die erforderliche intensive Pflege und die speziellen therapeutischen Möglichkeiten nicht gegeben sind, sind sie gezwungen, die schönsten Wochen des Jahres zu Hause zu verbringen. Für eine Gruppe von acht bis zehn Kinder, deren Eltern allesamt Alleinerziehende sind, wird der Traum bald Wirklichkeit. In den kommenden Herbstferien fahren sie mit ihren Müttern oder Vätern sowie zum Teil auch mit Geschwisterkindern für eine Woche auf die Nordseeinsel Borkum. Organisiert wird die Ferienferienzeit vom Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM). Ein aus Ärzten, Kinderkrankenschwestern, Psychologen und Pädagogen zusammengesetztes Team dieser Einrichtung wird die Gruppe auf die Insel begleiten und dort betreuen.

Bereits in den vergangenen drei Jahren ist das SPZ jeweils mit einer Gruppe von stark pflegebedürftigen chronisch kranken und behinderten Kindern aus Ein-Eltern-Familien in den Herbstferien an die Nordsee gereist. In diesem Jahr drohte das bislang vornehmlich aus Spenden des münsterschen Vereins "Das behinderte Kind" finanzierte Unternehmen daran zu scheitern, dass das für diesen Zweck genutzte Jugend- und Freizeitheim des Vogelbergkreises auf Wangerooge nicht mehr zur Verfügung stand. Auf Borkum konnte jedoch bald eine neue Unterkunft gefunden werden. Damit haben sich die Kosten allerdings deutlich erhöht, so dass die bisherigen Spendenmittel nicht ausreichen. Damit die Fahrt im Oktober dennoch stattfinden kann, ist die Deutsche Kinderhilfe Direkt e.V. in die Bresche gesprungen. Auf schnelle und unbürokratische Weise ist der bundesweit tätige Verein sofort bereit gewesen, das Projekt mit 2000 Euro zu unterstützen. Am 13. August hat der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Georg Ehrmann, Dr. Michael Frosch vom SPZ den Spendenscheck übergeben. Trotz dieser großzügigen Unterstützung besteht allerdings doch noch eine Finanzierungslücke in Höhe von rund 700 Euro. Um den Eigenanteil für die Familien möglichst gering zu halten, würden sich alle Beteiligten, über weitere Spenden freuen, und zwar auf das Konto 134072529 bei der Sparkasse Münsterland Ost, BLZ 400 501 50.

Dass das gespendete Geld gut investiert ist, zeigen die Erfahrungen der bisherigen Ferienfreizeiten auf Wangerooge. Bei den mitreisenden kleinen Patienten handelte es sich um Kinder mit unterschiedlichsten, teilweise sehr komplexen körperlichen und geistigen Behinderungen. Das Team des SPZ sorgte nicht nur dafür, dass die medizinische und intensive pflegerische Betreuung während der Freizeit gewährleistet war. Vielmehr haben darüber hinaus auch die alleinerziehenden Elternteile, die aufgrund der chronischen Krankheit und Behinderung ihrer Kinder im Alltag oft unter starker Anspannung stehen, eine große Entlastung erfahren. So gab es zusätzlich zum Freizeitprogramm für die Kinder und gemeinsamen Unternehmungen auch spezielle Entspannungsangebote, wie etwa Yoga, für die Mütter und Väter. Für alle Beteiligten waren die Ferienfreizeiten an der Nordsee eine intensive und erlebnisreiche Erfahrung. Die Ein-Eltern-Familien profitierten von dem Austausch untereinander und erlebten die Ferienwoche als eine der wenigen Möglichkeiten des gemeinsamen Urlaubes mit dem erkrankten und gesunden Geschwisterkind.

Sozialpädiatrisches Zentrum