Pressemitteilung upm

Luftverschmutzung auf der Spur

Neues Großgerät für Atmosphären-Forschung in Münster

Münster (upm), 16. August 2004

[Aerosol-Forschung]
Dr. Thomas Wrzesinsky bei der Einarbeitung des neuen Partikelmesssystems
   

Auch kleinste Partikel in der Atmosphäre tragen zur Verschmutzung unserer Luft bei. Bisher ist nur wenig bekannt, wie, wo und wann sich die Partikel bilden, wie sie zusammengesetzt sind, wie sie transportiert und schließlich aus der Atmosphäre entfernt werden. Antworten auf diese offenen Fragen erhofft sich Prof. Dr. Otto Klemm vom Einsatz eines neuen Partikelmesssystems, das für etwa 250.000 Euro am Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster angeschafft werden konnte.

Bereits seit vielen Jahren befasst sich die Arbeitsgruppe "Klimatologie" unter Leitung von Prof. Klemm mit der Untersuchung der lokalen, regionalen und globalen Auswirkungen der Luftverschmutzung durch Partikel. Gesundheitliche Auswirkungen bilden das eine Ende der schädlichen Wirkungen, Veränderungen des globalen Strahlungshaushaltes und damit des Klimas auf der Erde das andere Ende. Dabei gibt die ab Anfang 2005 gültige EU-Richtlinie zum Immissionsschutz wichtige Vorgaben: Der vorgeschriebene Grenzwert je Kubikmeter Luft wird heute an vielen Messstationen, gerade in der städtischen Umwelt, häufig überschritten.

Zur Untersuchung der Luftpartikel hat die Arbeitsgruppe im Rahmen eines Großgeräteantrags nach dem Hochschulbauförderungsgesetz ein Partikelmesssystem für etwa 250.000 Euro angeschafft. Das System besteht aus einem "Scanning Mobility Particle Sizer" zur Messung der Anzahl und Größe der Partikel und einem "Electrical Low Pressure Impactor", mit dem die Partikel in bis zu zwölf Größenklassen gesammelt und chemisch analysiert werden können. Dabei werden Partikel mit einem Durchmesser von etwa drei Millionstel Millimeter bis etwa ein Hundertstel Millimeter untersucht. Eine der ersten Fragestellungen befasst sich mit der Bildung und dem Wachstum von Partikeln in der städtischen Luft von Münster. Ein weiteres Ziel ist es, die Studierenden im Umgang mit dieser modernen Messtechnik zu schulen.

Abteilung Klimatologie des Instituts für Landschaftsökologie