Pressemitteilung upm

Neues Gebäude für Krebsmedikamente

Zentrale Zytostatika-Herstellung trägt verschärften Sicherheitsauflagen Rechnung

Münster (upm), 25. August 2004

[Zytostatika]
Schlüsselübergabe: (v.li.) Dr. Manfred Gotthardt, Dr. Wolfgang Echelmeyer und Prof. Dr. Dr. Wolfgang Kox.
Foto: Reising   

Krebspatienten erhalten ihre Medikamente für die Chemotherapie in einer individuell verordneten Zusammensetzung und Dosierung. Doch nicht nur aus diesem Grund ist bei der Herstellung dieser auch als Zytostatika bezeichneten Präparate äußerste Sorgfalt gefragt. Um zu vermeiden, dass die in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter unfreiwillig in Berührung mit den in Pulvern und Lösungen enthaltenen "Zellkillern" kommen, unterliegt die Herstellung dieser Medikamente strengsten Auflagen. Am Universitätsklinikum Münster (UKM) wurde daher jetzt ein Neubau errichtet, wo die Apotheke des Klinikums künftig entsprechend der verschärften Labor- und Arbeitsschutzrichtlinien sämtliche Zytostatika zentral aufbereitet. Nach gut halbjähriger Bauzeit wurde das mit einem Kostenvolumen von zirka 1,7 Millionen Euro errichtete Gebäude am 25. August 2004 vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW an das UKM übergeben.

In dem unmittelbar neben dem Versorgungszentrum des Klinikums errichteten modernen zweigeschossigen Pultdach-Gebäude mit heller Außenputzfassade, Lochgittertreppe und außenliegendem Sonnenschutz sind sämtliche speziellen Anforderungen - von Reinigungsschleusen und spezieller Luftfilterung bis hin zu versiegeltem Bodenbelag - verwirklicht worden. Neben den Zytostatika werden im Erdgeschoss dieses Gebäudes künftig auch die Präparate für die künstliche Ernährung aufbereitet. Das Obergeschoss wird zur Hälfte für die aufwändige Klima- und Lüftungstechnik benötigt. Im restlichen Teil dieser Etage wird die zentrale Leitwarte des UKM ihre neues Domizil erhalten, wo rund um die Uhr vom Stromausfall bis zur Brandmeldung sämtliche Störfälle innerhalb des Klinikums auflaufen.

Bislang erfolgte die Herstellung der Zytostatika am UKM unmittelbar auf den unterschiedlichen Stationen, wo Krebspatienten behandelt werden. Die Zentralisierung und Verlagerung dieses sensiblen Arbeitsbereiches in den Neubau hat neben den verschärften Labor- und Arbeitsschutzrichtlinien noch einen weiteren Grund: Und zwar wird die Gesamtmenge der am Universitätsklinikum hergestellten Krebsmedikamente deutlich wachsen. Denn auch für ambulante Patienten werden Zytostatika im UKM künftig selbst hergestellt. Bislang erfolgte die Zubereitung nach UKM-Rezeptur in öffentlichen Apotheken. Eine entsprechende Änderung des Apothekengesetzes eröffnet den Krankenhäusern neuerdings diese Möglichkeit, von der sich das Klinikum nicht zuletzt auch eine zusätzliche Einnahmequelle verspricht.