Pressemitteilung upm

Schüler als Wahlforscher

Projekt von Erziehungswissenschaftlern der Universität Münster

Münster (upm), 10. September 2004

[Sander]
Prof. Dr. Wolfgang Sander leitet das Projekt, mit dem Schüler zu Wahlforschern werden.
   

Am 26. September entscheidet die Bevölkerung in Münster über den neuen Oberbürgermeister und die künftige Zusammensetzung des Stadtrats. Doch schon mit Beginn des neuen Schuljahres sollen in den Wochen vor dem Wahltag jeweils in den frühen Abendstunden nach dem Zufallsprinzip ausgewählte 2.000 Münsteraner telefonisch - und natürlich streng anonym - um Auskunft gebeten werden, hinter welcher Partei sie auf dem Stimmzettel am Wahlsonntag ihr Kreuz machen wollen.

Am anderen Ende der Leitung melden sich junge Schülerinnen und Schüler, die das politische Meinungsbild im Rahmen eines sozialwissenschaftlichen Unterrichtsprojekts erheben. Daran beteiligt sind sechs Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen der Stadt Münster. Sie arbeiten nach einem Unterrichtsmodell und mit einer Software, die am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt worden ist und in vielen Schulen des Landes von den Lehrern zur Erstellung von Wahlprognosen erfolgreich eingesetzt wird.

"Im Unterrichtsprojekt lernen die Schüler", betont Professor Dr. Wolfgang Sander den didaktischen und zugleich wissenschaftlichen Anspruch der Reihe, " eine repräsentative Befragung durchzuführen, eine möglichst genaue Wahlprognose zu erstellen und darüber hinaus nähere Analysen zum Wählerverhalten anzufertigen." Die Ergebnisse der mit dem Computerprogramm GrafStat erstellten Prognosen, die schon in den vergangenen Wahljahren 1994, 1998, 2002 für Münster erfragt wurden, werden dann in der Woche vor der Kommunalwahl veröffentlicht.

Um im telefonischen Dialog bestehen zu können, bereiten sich die jungen Wahlforscher im Politikunterricht durch gezieltes Rollentraining auf den Interviewer-Job vor. Klar, dass die zu erwartenden unterschiedlichen Reaktionsweisen der Bürger mehr als einmal nachgespielt werden. Schon vor den Sommerferien haben die Vorbereitungen für dieses Projekt begonnen. Angesichts der intensiven Vorarbeit erhoffen sich die Schülerinnen und Schüler bei ihren Anrufen kräftige Unterstützung.

Weitere Informationen sind in den Sekretariaten der beteiligten Schulen oder im Büro von Professor Dr. Wolfgang Sander (0251/83-22222) erhältlich. Mehr dazu auch im Internet unter: www.forschen-mit-grafstat.de

Programm GrafStat