Pressemitteilung upm

Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger

Wirtschaftsinformatiker der Universität Münster analysierten kommunale Geschäftsprozesse

Münster (upm), 13. September 2004

[Regio@Komm]
Prof. Jörg Becker bei der Übergabe der Verbesserungsvorschläge
Foto: WI   

Wer rund um die Uhr online Waren bestellt oder seine Banktransaktionen über das Internet erledigt, erwartet auch von seiner Verwaltung, dass Anträge unabhängig vom eigentlichen Verwaltungsvorgang jederzeit und überall gestellt und Dienstleistungen generell schneller und unkomplizierter in Anspruch genommen werden können.

Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster stellte jetzt die Ergebnisse des von der Bezirksregierung Münster initiierten Projektes Regio@Komm vor. In diesem Projekt haben Studenten eines Seminars unter Leitung von Prof. Jörg Becker gemeinsam mit der Citeq, dem kommunalen IT-Dienstleister der Stadt Münster, Verwaltungsvorgänge in Kommunen auf ihre Eignung für die vollelektronische Abwicklung über das Internet untersucht. Die daraus abgeleiteten Ergebnisse und Handlungsempfehlungen übergaben sie nun den beteiligten Verwaltungen.

Neun Verwaltungsprozesse vom Antrag auf Schülerfahrtkostenerstattung bis zur einfachen Melderegisterauskunft untersuchten die Wirtschaftsinformatiker in den vergangenen Monaten in den Verwaltungen der Städte Beckum, Bocholt, Borken, Rheine und Sassenberg und des Kreises Borken. Im Ergebnis zeigt sich, dass eine ganze Reihe von Verwaltungsvorgängen kurzfristig verbessert werden kann. So fanden die Nachwuchswissenschaftler eine Reihe von Medienbrüchen, veraltete Zahlverfahren oder zeitraubende Umwege durch Verwaltungseinrichtungen, die schon zum Ende des Projektes von einigen beteiligten Kommunen korrigiert waren. Mittelfristig empfiehlt Prof. Becker den Ausbau der Online-Dienstleistungen und die Einführung und Entwicklung geeigneter Softwarelösungen unter dem Dach des "E-Government". Becker: "Die Verantwortlichen in Verwaltungen haben oft Bedenken wegen der notwendigen Investitionskosten und sehen nicht das den Kosten gegenüberstehende Einsparpotential und die Vorteile etwa durch die Beschleunigung zahlreicher Routinevorgänge."

Das Projekt regio@komm findet wegen seines praktischen Nutzens und großen Erfolges direkt einen Nachfolger. Im neuen Projekt portal@komm setzen die Wirtschaftsinformatiker ihre Zusammenarbeit mit der Citeq und als neuem Partner der Telekomtocher T-Com fort. Als Auftraggeber treten hier die Städte Hamm und Münster auf. Am Ende dieses Projektes im März nächsten Jahres sollen Ratsvorlagen für Hamm und Münster stehen mit konkreten Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der E-Government-Prozesse. Die Geschäftsmodelle aus diesem neuen Projekt sollen von allen an regio@komm beteiligten Verwaltungen übernommen werden können.

www.regio-komm.de