Pressemitteilung upm

"Ist das wirklich ein Prof?"

1400 Wissenschaftler und Schüler unter einem Dach

Münster (upm), 22. September 2004

[chemagie]
Nullbock auf Chemie und Physik? Im Kurs Chemagie, wo im "gläsernen Labor" naturwissenschaftliches Denken "zauberhaft" vermittelt wurde, war das Gegenteil zu beobachten.
Foto: N.N.   

1400 Teilnehmer trafen sich bei der Jahrestagung und dem Schülerkongress der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) e.V. , die am Mittwoch (22. September) zu Ende gingen. In eigenen Vorträgen und Experimentierangeboten wurden den Schülern der Klassenstufen 7 sowie 11 bis 13 Themen der molekularen Lebenswissenschaften von der Neurochemie über die Stammzellforschung bis zur Nanobiotechnologie nahe gebracht. Namhafte Professoren und Forschungsgruppenleiterinnen und -leiter aus Münster, Berlin, Dortmund und Gatersleben waren für die Vorträge angereist, um Ihre Forschungsgebiete und Erfahrungen aus der aktuellen Wissenschaft zum Thema "Chemie des Lebens" weiterzugeben.

"Ist das wirklich ein Prof", brachte ein Schüler einer 12. Klasse die Überraschung auf den Punkt, das wirklich Institutsdirektoren selber sich die Zeit nahmen, auch nach den Vorträgen in Kleingruppen Fragen zu beantworten und kritische Meinungen zu Entwicklungen der Forschungsfelder und ihrer Anwendungen zu diskutieren. "Toll", "geil", "spannend" oder auch "anstrengend, so viel Neues" waren die spontanen Rückmeldungen aus den Schulklassen. Besonders groß war die Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 7, die sich beim Kurs "CheMagie" vom Kursleiter Oliver Grammel, Biochemiker, Pädagoge und Zauberkünstler, in die Welt der Wissenschaft entführen ließen.

"Wir sind sehr zufrieden, auf diese Weise über 800 Schülerinnen und Schülern aus dem Münsterland und dem nördlichen Ruhrgebiet unser Fach näher bringen zu können", so Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister, Geschäftsführer der GBM und Organisator des Schülerkongresses. Prof. Hans-Joachim Galla, Professor für Biochemie an der Universität Münster und Tagungspräsident der Herbsttagung ergänzt: "Die Koppelung von internationaler Fachtagung und Schülerkongress hat vorzüglich funktioniert. So haben wir zum einen mit Rednern aus aller Welt neueste Entwicklungen der Wissenschaft diskutieren können und dann gleich das vorhandene Potenzial in die öffentliche Diskussion zu Fragen der Chancen und Risiken unserer Arbeit eingebracht".

Gut 600 Teilnehmer aus 14 europäischen Ländern, Ägypten, Brasilien, Israel und den USA waren zum wissenschaftlichen Kongress nach Münster gekommen. "Gerade die Vorträge und Diskussionen zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Zellbiochemie und der molekularen Biomedizin mit den Gebieten Stammzellforschung und Nanobiotechnologie fanden großes Echo unter den Teilnehmern, so Galla. In über 230 Posterbeiträgen und 30 Kurzvorträgen konnte auch der wissenschaftliche Nachwuchs seine Arbeiten dem internationalen Publikum präsentieren und neue Kontakte knüpfen. "Und nebenbei konnten wir die breite Forschungsaktivität der münsterschen Institute den Kollegen aus aller Welt nahe bringen. Und hier müssen sich die Universität, das Max-Planck-Institut und die regionalen Forschungs-Industrienetzwerke nicht verstecken," zieht Galla ein positives Tagungsresümee.

GBM