Pressemitteilung upm

Symbolische Ordnungen in den Kulturen Osteuropas

Internationale Tagung zu Rechtssystemen und -wandel

Münster (upm), 27. September 2004

Rechte, Gesetze und Normen sind jeweils ein Spiegel der Gesellschaft. Gerade in Osteuropa sind die Rechtssysteme derzeit großen Umwälzungen unterworfen. So plant Staatspräsident Putin eine Verfassungsreform in Russland. Vor diesem aktuellen Hintergrund wird das Slavisch-Baltische Seminar zusammen mit der Abteilung für Osteuropäische Geschichte und dem Internationalen Zentrum für Deutsch-Russische Rechtsstudien der Universität Münster vom 30. September bis zum 2. Oktober in einer internationalen Tagung unter anderem den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von "westlicher" und russischer Rechtskultur nachgehen. Auch polnisches oder estnisches Recht wird beleuchtet, ebenso wie das russische Recht im Kaukasus.

Untersucht werden die historischen, politischen und konfessionellen Bedingungen, unter denen sich nach anderthalb Jahrzehnten Systemtransformation gegenwärtig - schwerpunktmäßig in Russland und Polen - Ordnungsmodelle und Ansätze einer normativen Stabilisierung abzeichnen. Ausgangspunkt der Tagung ist die russische und polnische Wende von 1989. Zwischen den Reformprozessen nach 1864 und der gegenwärtigen Normenentwicklung bietet sich mehrfach eine vergleichende Perspektive an: So werden Philosophen und Sprachwissenschaftler ebenso zu Wort kommen wie Rechtswissenschaftler und Historiker.