Pressemitteilung upm

Magister Legum auf Russich

Studierende der Akademischen Rechtsuniversität Moskau zu Gast in Münster

Münster (upm), 27. September 2004

[russen]
Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt (Mitte) und Prof. Dr. Dr. Werner Krawietz (rechts hinten) begrüßten die russischen Studierenden.
Foto: nw   

Rechtsnormen und -vorgaben unterscheiden sich von Land zu Land. Wer in Deutschland Jura studiert, kennt sich deshalb nicht unbedingt mit der russischen Rechtsprechung aus und umgekehrt. Dass das nicht so sein muss, zeigt die Kooperation der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität mit der Akademischen Rechtsuniversität Moskau. Russische Studierende haben seit zwei Jahren Gelegenheit, den Abschluss Magister Legum, der an der Universität Münster angeboten wird, am Internationalen Zentrum für Deutsch-Russische Rechtsstudien zu absolvieren und grundlegende Kenntnisse im deutschen und europäischen Recht zu erlangen. Dabei ist der Magisterstudiengang in den üblichen Diplomstudiengang Jura integriert, so dass die Studierenden am Ende ihres Studiums beide Abschlüsse in Empfang nehmen können.

Prof. Dr. Dr. Werner Krawietz, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Deutsch-Russische Rechtsstudien, ist Initiator der Kooperation und hat die Teilnehmer des einmaligen Studienangebots nun zu einem Gastaufenthalt in Deutschland eingeladen. Vom 11. September bis zum 2. Oktober besuchen die Studierenden die deutsche Partneruniversität und heute (27.September) mit ihren Dozenten ihrer Dozenten Dr. Sergej Korolev und Dr. Holik Schamsiev Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt. Während des dreiwöchigen Besuchs haben die 14 Studierenden Gelegenheit, die Westfälische Wilhelms-Universität kennen zu lernen. Dabei steht aber die Recherche für die sich anschließende Abschlussarbeit der Studierenden an erster Stelle, wie Krawietz betont: "Die Studierenden müssen schon im Vorfeld einiges tun, um sich auf den Aufenthalt in Deutschland vorzubereiten."

Das Studium an der Moskauer Universität ist bis auf das inländische Studium, das in russischem Recht absolviert wird, identisch mit dem in Deutschland. Schwerpunkte des Studiengangs sind verschiedene Bereiche des Zivilrechts - insbesondere Wirtschaftsrecht - sowie öffentliches und Strafrecht. Daneben erlernen die Teilnehmer die deutsche Sprache. Die erworbenen Kenntnisse können sofort angewendet werden: Professoren der Westfälischen Wilhelms-Universität fahren in jedem Modul - das Jahr ist an russischen Hochschulen in drei Module aufgeteilt - für elf Wochen nach Moskau und unterrichten dort auf Deutsch. Die Vorträge werden außerdem auf Russisch übersetzt. "Durch das doppelte Hören und den jeweils auf Deutsch vorgetragenen Teil wird gewährleistet, dass der Stoff zum einen besser hängen bleibt und zum anderen das Erlernen der deutschen Sprache unterstützt wird.", betont Krawietz die Vorteile des integrierten Studiengangs. Somit dürfte den russischen Gästen die Verständigung nicht schwer gefallen sein. Kommenden Samstag endet der arbeitsreiche Aufenthalt und die Studierenden kehren nach Moskau zurück.

Rechtswissenschaftliche Fakultät