Pressemitteilung upm

Schmerz, lass nach!

"Tag der offenen Tür" in der Schmerz-Tagesklinik des Universitätsklinikums

Münster (upm), 01. Oktober 2004

Chronische Schmerzen beeinträchtigen allein in Deutschland die Lebensqualität mehrerer Millionen Menschen. Noch immer finden viele der Betroffenen keine angemessene Hilfe. Sie schlafen schlecht, leiden unter Depressionen und Appetitlosigkeit, können im Beruf nicht mehr das Gewohnte leisten oder werden berufsunfähig und ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Leben zurück. Seit mittlerweile zwölf Jahren verfügt das Universitätsklinikum Münster (UKM) über eine eigene Schmerz-Tagesklinik, die organisatorisch der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin zugeordnet ist. Die Klinik hat einen weiteren Schwerpunkt in der Akut-Schmerztherapie nach großen Operationen und nimmt an dem Forschungsprojekt "Schmerzfreies Krankenhaus" teil. Am Montag, dem 11. Oktober 2004, haben von akuten oder chronischen Schmerzen Betroffene bei einem "Tag der offenen Tür" zwischen 8 und 13 Uhr (Zentralklinikum, Albert-Schweitzer-Straße 33, Ebene 15 B West) Gelegenheit, sich von Experten unverbindlich zu ihrem speziellen Schmerzproblem beraten zu lassen. "Ein besonderer Vorteil unserer Einrichtung liegt darin, dass wir mit Kollegen anderer Fachdisziplinen in unserem Hause eng zusammenarbeiten. An sie verweisen wir die Patienten weiter, wenn uns eine weitere diagnostische Abklärung der Schmerzursache sinnvoll erscheint", so Privatdozentin Dr. Ingrid Gralow, Leiterin der Schmerz-Tagesklinik. So wird Privatdozent Dr. Lars Hackenberg, Oberarzt in der Klinik für Allgemeine Orthopädie des UKM, Fragen speziell zum Rückenschmerz und möglichen orthopädischen Ursachen beantworten. Mit der Akutschmerztherapie befasst sich Privatdozent Dr. Peter Zahn, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin. Weitere Themen werden chronische Schmerzen unterschiedlichster Ursache, zum Beispiel Kopfschmerzen und Tumorschmerzen, sein. In die Diagnostik und Therapie der Patienten werden neben der Orthopädie beispielsweise auch Neurologie, Psychosomatik oder Manuelle Medizin mit einbezogen. Typisch für die Arbeit ist zudem eine Integration nicht-medizinischer Therapien, von psychotherapeutischen Verfahren, Musik- und Kunsttherapie bis hin zur Akupunktur. Wenn herkömmliche Therapien versagen, erfahren die Betroffenen durch solche Ansätze häufig eine deutliche Besserung ihrer Lebensqualität beziehungsweise lernen sie, mit ihren Schmerzen besser zu leben.

Der "Tag der offenen Tür" findet im Rahmen eines "Global day against pain" am 11. Oktober statt, zu dem die Internationale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation aufruft. Zu einem Kongress in Genf werden an diesem Tag mehrere Tausend Schmerz-Spezialisten aus aller Welt erwartet. Diese Veranstaltung wird ab 15 Uhr im Internet unter www.painreliefhumanright.com live übertragen. Ziel des Aktionstages ist, das Augenmerk der Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft auf das Problem Schmerz zu richten. Auch soll der Kenntnisstand über Schmerz und seine Behandlung bei den im Gesundheitswesen Tätigen erweitert und so eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten erreicht werden.

Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin