Pressemitteilung upm

Das sind bestimmt die Hormone!

Junge Endokrinologen aus ganz Europa trafen sich an der Universität Münster

Münster (upm), 13. Oktober 2004

[Junge Endokrinologen]
Vortrag bei einer Tagung junger Endokrinologen an der Universität Münster
Foto: Philipp Lenz   

Um "Sex, Drugs and Hormones" ging es bei einem dreitägigen Kongress, zum dem kürzlich Nachwuchsforscher des Instituts für Reproduktionsmedizin der Universität Münster Kollegen aus ganz Europa im münsterschen Schloss begrüßten. 60 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Spanien, Polen, Italien, Serbien und den Niederlanden stellten bei dem Treffen ihre wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Endokrinologie (Hormonforschung) vor.

"Hormone und ihre Auswirkungen auf den Menschen in Körper und Psyche rücken immer mehr ins öffentliche Interesse. Dabei werden sie aber immer öfter auch zur Erklärung bestimmter menschlicher Verhaltensweisen missbraucht nach dem Motto: 'Das sind bestimmt die Hormone!'" erklärt Philipp Lenz, Doktorand am Institut für Reproduktionsmedizin und einer der Organisatoren des Kongresses. "Mit dem Tagungstitel wollten wir andererseits auf die Aufbruchsstimmung in den sechziger Jahren anspielen, die auch unsere Forschung kennzeichnet." Über 20 Nachwuchswissenschaftler stellten bei dem Kongress qualitativ hochwertige und komplexe Forschungsarbeiten auf den Gebieten Reproduktion, Schilddrüsenforschung sowie Neuro- und Stoffwechselendokrinologie vor.

Organisiert wurde die Tagung vom münsterschen Komitee von "Young Active Research". "Diese kleine flexible Initiative wurde 1999 auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie in Kiel gegründet", erklärt Lenz. "Unser Ziel ist, jungen Medizinern, Pharmazeuten und Biologen einen Rahmen zu bieten, in dem sie wissenschaftliche Vorträge halten und den fachlichen Diskurs üben können, ohne dabei unter dem Druck universitärer Hierarchien zu stehen." Einmal im Jahr treffen sich die Nachwuchsforscher zu einer großen Tagung in einer deutschen Stadt. "Darüber, dass es uns Münsteranern gelungen ist, ein Viertel der Tagungsteilnehmer aus dem Ausland hierher zu locken, freuen wir uns ganz besonders", so Lenz. Eine Initiative, die junge Forschung vernetzt, fördert und effizienter macht, sei nicht nur für sein Fachgebiet dringend notwendig, meint der Doktorand, und verweist auf die Internet-Seite von "Young Active Research" (www.endonews.org), über die ein reger Informations- und Gedankenaustausch stattfinde.

Institut für Reproduktionsmedizin