Pressemitteilung upm

Neue Europäer und das "alte" Europa

Ringvorlesung der Universität Münster über Osteuropa

Münster (upm), 19. Oktober 2004

Wissenschaftler der Universität Münster, die sich in unterschiedlichen Bereichen mit Osteuropa beschäftigen, bieten im Wintersemester aus Anlass der Erweiterung der Europäischen Union eine öffentliche Ringvorlesung an. Unter dem Titel "Die 'neuen Europäer' und das 'alte Europa'" soll ein Zugang zur Kultur und Geschichte der neuen EU-Mitglieder gewährt und zu deren besserem Verstehen beigetragen werden. Eröffnet wird die Reihe am 21. Oktober 2004.

Außer kollektiven Erinnerungen an Aggression und Unterdrückung im 20. Jahrhundert sollen in den Beiträgen der Ringvorlesung auch sehr viel weiter zurückreichende kulturelle Prägungen, die das heutige Denken und Handeln beeinflussen, berücksichtigt werden. Sowohl die Besonderheiten der "Neuen" als auch alte Ost-West-Grenzen überschreitende europäische Gemeinsamkeiten werden einbezogen. Die Vorlesung ist das Ergebnis interdisziplinärer Zusammenarbeit, an der die Mitglieder von fünf Fachbereichen beteiligt sind. Entsprechend vielseitig sind die Themen: Aktuelle politische Fragen, Sprache, Literatur, Religion, Geschichte - speziell auch Städte- und Regionalgeschichte - sowie das byzantinische Erbe Zyperns werden zur Sprache kommen. Weil nur "Münsteraner" vortragen werden, stellt die Veranstaltung zugleich den Beitrag vor, den die Osteuropa-Studien zum Profil der Universität Münster leisten können.

Unter der Leitung von Elena Kantypenko, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Slavisch-Baltischen Seminar, findet ergänzend zur Vorlesung eine Exkursion nach Krakau statt. Dieses leider längst ausgebuchte Angebot geht auf eine Initiative von Studierenden der Slawistik zurück. Außer dem Besuch von Kulturdenkmälern und Gedenkstätten soll Einblick in das heutige Alltagsleben gewonnen werden. Theater und Jazzkonzerte stehen ebenso auf dem Programm wie Besuche von Vorlesungen der Universität Krakau und Diskussionen mit polnischen Studierenden über die Verarbeitung der Erinnerung an die Zeit des Kommunismus, über die Einstellung junger Polen zu Kirche und Religion, sowie Hoffnungen und Befürchtungen, die Polen mit dem EU-Beitritt verbinden.

Die Vorlesungsreihe beginnt am Donnerstag um 18.15 Uhr im Hörsaal 3 des Fürstenberghauses mit einem Vortrag von Prof. Dr. Lothar Maier von der Abteilung für osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der Universität Münster über das Thema "Der Aufbau einer modernen nationalen Gesellschaft unter den Bedingungen von Teilung und Abhängigkeit. Polen 1795 - 1914".