Pressemitteilung upm

Gegen Milben gefeit

Hautklinik überprüft neues Extrakt zur Hyposensibilisierung

Münster (upm), 29. Oktober 2004

[Milbe]
Kleines Tierchen - große Wirkung: Die Hausstaubmilbe kann unangenehme Allergien auslösen
Foto: N.N.   

Während für Pollenallergiker die Zeit des Leidens für dieses Jahr beendet ist, leiden Milbenallergiker jetzt wieder vermehrt unter Beschwerden wie Schnupfen, behinderter Nasenatmung, Bindehautentzündung, bisweilen auch Atemnot und Asthma. Hausstaubmilben-Allergene sind die Hauptauslöser für diese ganzjährig auftretenden Symptome, wobei die Beschwerden verstärkt im Herbst und Winter auftreten. Die Hautklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) ist an einer bundesweiten Studie beteiligt, bei der ein neues Extrakt zur Hyposensibilisierung auf seine Wirksamkeit bei einer Milbenallergie überprüft wird.

Das Hauptallergen findet sich im Kot der Milben, der mit abnehmender Luftfeuchtigkeit zu Beginn der Heizperiode zerfällt und dann eingeatmet werden kann. Die mikroskopisch kleinen Spinnentiere ernähren sich vorzugsweise von menschlichen Hautschuppen. Dies erklärt, warum sich Hausstaubmilben und deren Allergene besonders in Matratzen, Polstermöbeln und Teppichböden finden. Durch Sanierungsmaßnahmen im häuslichen Umfeld können die Beschwerden oft deutlich gelindert werden. In vielen Fällen ist eine spezifische Immuntherapie notwendig. Bei dieser als Hyposensibilisierung bezeichneten Behandlung wird das krank machende Allergen, in diesem Fall ein Hausstaubmilben-Extrakt, über einen Zeitraum von meist mehreren Jahren unter die Haut gespritzt. Diese Behandlungsform ist nach Worten von Privatdozent Dr. Randolf Brehler, Leiter des Bereichs Allergologie an der Hautklinik des UKM, bislang die einzige Möglichkeit, mit der Allergiker dauerhaft für ihr Allergen unempfindlich gemacht werden können. Der Übergang von einem allergischen Schnupfen in ein allergisches Asthma und das Fortschreiten eines bereits bestehenden allergischen Asthmas kann durch diese Therapie verhindert werden.

Betroffene Patienten, bei denen eine Milbenallergie bereits festgestellt wurde, können im Rahmen der Studie an der münsterschen Universitäts-Hautklinik kostenfrei behandelt werden. Die Mediziner erwarten, dass mit weniger Injektionen eine deutliche Beschwerdelinderung erreicht werden kann. Interessierte Milbenallergiker, können sich unter Telefon 0251/8357291 dienstags und donnerstags. in der Zeit von 17 bis19 Uhr kurzfristig über diese Studie informieren.

Hautklinik des UKM