Pressemitteilung upm

Weit verbreitete Zyklusstörung

Mediziner des UKM als einziger Europäer für Vortrag bei Kongress in Philadelphia mit US-Preis ausgezeichnet

Münster (upm), 04. November 2004

[schüring]
Dr. Andreas Schüring
Foto: UKM   

Wenn der Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, ist bei vielen Frauen das so genannte PCO-Syndrom die Ursache. Etwa jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter ist von dieser Zyklusstörung betroffen, die mit erhöhten männlichen Hormonen und Unfruchtbarkeit einhergeht. Dr. Andreas Schüring von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) hat in einer in Kooperation mit dem Institut für Reproduktionsmedizin des UKM durchgeführten Untersuchung den Nachweis erbracht, dass die Ausprägung des PCO-Syndroms durch eine genetische Veränderung des Empfängermoleküls für männliche Hormone beeinflusst wird.

Für einen Vortrag über diese Arbeit wurde der münstersche Gynäkologe jetzt beim 60. Jahreskongress der amerikanischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin in Philadelphia als einziger Europäer mit einem amerikanischen Preis für hervorragende Leistung eines Nachwuchswissenschaftlers ausgezeichnet.

Obwohl das PCO-Syndrom die Hauptursache für eine hormonell bedingte Unfruchtbarkeit darstellt, liegen die Ursachen dieser Zyklusstörung, die sich durch seltener auftretende Monatsblutungen bemerkbar macht, nach wie vor im Dunkeln. Gleichwohl hat sich das Verständnis dieser Störung durch die Untersuchungen Schürings deutlich verbessert. Vor allem tragen die Ergebnisse dazu bei, die unterschiedliche Ausprägung bei betroffenen Patientinnen durch den Nachweis der genetischen Komponente nun besser zu erklären. So können künftig unter Einbeziehung der Forschungsergebnisse des münsterschen Gynäkologen differenziertere diagnostische Methoden und auf die einzelne Patientin zugeschnittene maßgeschneiderte Therapiekonzepte entwickelt werden.

Universitäts-Frauenklinik