Pressemitteilung upm

Anerkannter Zellbiologe in der Anatomie

Prof. Dr. Karl-Hermann Korfsmeier wird 65 Jahre alt

Münster (upm), 08. November 2004

[Prof. Korfsmeier]
Prof. Dr. Karl-Hermann Korfsmeier
Foto: N.N.   

Prof. Dr. Karl-Hermann Korfsmeier, Hochschullehrer am Institut für Anatomie des Universitätsklinikums Münster, vollendet am 10. November 2004 sein 65. Lebensjahr.

Der in Kiel geborene und in Enger und Herford aufgewachsene Jubilar studierte Biologie, Chemie und Sport an den Universitäten Münster und Freiburg und wurde 1965 zum Dr. rer. nat. im Fach Zoologie an der Universität Münster promoviert. In den Jahren 1965 bis 1968 hat er ein Gewebezüchtungslabor für die Krebsforschung in der Fachklinik "Haus Hornheide" in Handorf aufgebaut. Hier gelang erstmals die Züchtung eines Basalzellkarzinoms in der Kultur. Danach wechselte er an das Institut für Anatomie der Universität Würzburg, wo er 1976 zum Dr. med. habil. im Fach Anatomie habilitiert wurde. Im Jahr darauf wurde er zum Professor für Anatomie ernannt und 1978 in diese Position an die Universität Münster berufen.

In seiner wissenschaftlichen Forschung standen von Anfang an zellbiologische Fragestellungen im Vordergrund, in denen er sich unter anderem mit der Proliferationskinetik und den Wachstumsvorgängen in verschiedenen Geweben befaßte. Die in zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften in über 70 Beiträgen veröffentlichen Ergebnisse seiner Forschungen zur Entwicklung der Eizellen im Eierstock, zur Rolle des Follikelepithels und anderer Gewebe im Eierstock sowie zur hormonellen Steuerung der weiblichen Geschlechtsorgane werden in der aktuellen Forschung auf diesem Gebiet immer wieder aufgegriffen.

Um die zellbiologische Grundlagenforschung mit aktuellen Problemen in der Klinik zu verknüpfen, arbeitet Prof. Korfsmeier in Forschungsprojekten mit der Chirurgie, der Frauenklinik und der Zahnklinik zusammen. Ergebnisse aus der Kooperation mit der Frauenklinik über Morphologie und Vorkommen spezieller Enzyme in der Plazenta der Frühschwangerschaft und deren Veränderungen bei Komplikationen hat er in diesem Jahr in Bulgarien und auf dem 13. internationalen Kongress für Zelldifferenzierung in Honolulu, USA (Hawaii) präsentiert.

Prof. Korfsmeier ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie, die in diesem Jahr 30 Jahre alt wird. Er bedauert, dass der Enthusiasmus der 60er Jahre mit der weltweit enormen Entwicklung der Zellbiologie und damit einhergehend auch der Krebsforschung gerade in Deutschland einem eher zähen Ringen um Forschungsmöglichkeiten gewichen ist.

Neben seiner Tätigkeit als Forscher war ihm die akademische Lehre immer sehr wichtig. Den Studierenden vermittelt er mit großem didaktischen Geschick und Engagement Wissen auf dem gesamten Gebiet der Anatomie. Der Entwicklungsgeschichte und der Biologie für Zahnmediziner hat er sich dabei in besonderem Maße angenommen. Am Tag der offenen Tür der Universität hat er über mehrere Jahre die Schüler und Schülerinnen in einer Verbindung von Anatomie und Geheimwissenschaft in die Kunst eingeführt, aus der Hand zu lesen.

Als politisch interessierter Bürger ist Prof. Korfsmeier seit über 20 Jahren Mitglied im Rat der Stadt Greven. Seit nunmehr zwölf Jahren bekleidet er das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters von Greven und ist darin nach der Kommunalwahl im September 2004 bestätigt worden. Auch im Naturschutz ist er engagiert und hat die "Schutzgemeinschaft Ems" mitbegründet.

Institut für Anatomie