Pressemitteilung upm

Moderne Therapie bei Herzschwäche

Fortbildungsveranstaltung am UKM über aktuelle Behandlungsstrategien bei Herzinsuffizienz

Münster (upm), 19. November 2004

Über eine Million Menschen in Deutschland leiden an Herzinsuffizienz. Bei dieser in den Industrieländern besonders häufigen Herz-Kreislauferkrankung ist die Pumpkraft des Herzens chronisch geschwächt, so dass der Körper nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Die medizinische Betreuung dieser Patienten in Klinik und Praxis stellt für das Gesundheitswesen eine hohe Herausforderung dar, zumal die Zahl der Betroffenen im Zuge der demografischen Entwicklung stetig steigt. Im Rahmen einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung am Universitätsklinikum Münster (UKM) werden sich am 27. November 2004 über 200 Ärztinnen und Ärzte aus dem gesamten nordwestdeutschen Raum über aktuelle Therapiestrategien bei chronischer Herzinsuffizienz informieren.

Neue Medikamente und aktuelle Studienergebnisse haben die Stufentherapie der chronischen Herzinsuffizienz nach Angaben von Tagungsleiter Prof. Dr. Günter Breithardt, Direktor der Medizinischen Klinik C des UKM, in den letzten Jahren grundlegend verändert. Von besonderer Bedeutung ist dabei heute eine medikamentöse Kombinationstherapie unter Einsatz bewährter Herzmedikamente, wie Betablockern und ACE-Hemmern, aber auch neuer Substanzen, die bei der Fortbildungsveranstaltung vorgestellt werden. Ergänzt werden muss die medikamentöse Behandlung aber in der Regel durch eine Veränderung der Lebensweise, wie unter anderem Verzicht aufs Rauchen, herzgesunde Ernährung und ausreichende Bewegung.

Oft reichen indes Medikamente und ein gesunder Lebensstil allein nicht aus, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen. So wird bei der Veranstaltung in Münster unter anderem auch über die Implantation von Schrittmachern oder Defibrillatoren berichtet. So konnte etwa durch den Einsatz implantierbarer Defibrillatoren zur Vorbeugung des plötzlichen Herztodes die Langzeitprognose von Risikopatienten mit Herzinsuffizienz weiter verbessert werden. Im Endstadium einer Herzinsuffizenz kann den Patienten aber auch durch diese Behandlung nicht geholfen werden. Für sie können Unterstützungssysteme, wie das Kunstherz, oder eben eine Herztransplantation lebensrettend sein. Auch über diese Verfahren als letzte Therapieoption wird bei der Veranstaltung eingehend berichtet.

Ausgerichtet wird die um 9 Uhr im Hörsaal L 20 im Lehrgebäude des UKM beginnende Veranstaltung "Herzinsuffizienz: Aktuelle Therapie-Strategien" vom Herzzentrum Münster und dabei namentlich von der Medizinischen Klinik C und der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie des UKM, sowie von der Klinik für Innere Medizin I des Clemenshospitals Münster. Ziel ist es, die moderne Therapie der chronischen Herzinsuffizienz in allen Stadien und Aspekten anhand von Fallbeispielen und aktuellen Studienergebnissen vorzustellen und die praktische Umsetzung mit den Teilnehmern zu diskutieren.

Herzzentrum Münster