Pressemitteilung upm

FestGehalten

Ausstellung zu Festen und deren Darstellung in Münster

Münster (upm), 22. November 2004

[FestGehalten]
Plakat zur Ausstellung und Titelblatt des Begleitbandes
   

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, lehrt uns ein Sprichwort. Also feiern wir Geburtstage, Betriebsfeste, Nationalfeiertage und etliche Anlässe mehr. Feste spiegeln die Traditionen und Werte einer Gesellschaft wider und tragen somit zu deren Zusammenhalt bei. Doch das Feiern ist für uns so sehr zur Normalität geworden, dass wir uns nur noch selten die Zeit nehmen, um uns über Sinn und Ursprung bestimmter Feste und deren Ausführung bewusst zu werden.

Noch bis zum 18. Dezember ist eine Ausstellung mit dem Titel "FestGehalten - Feste und ihre Darstellungen in Münster" in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster für Besucher geöffnet. Die Ausstellung zeigt unterschiedliche Feste, wie sie in Münster gefeiert wurden und zum Teil noch heute gefeiert werden. Die Bandbreite der dabei präsentierten Feierlichkeiten reicht vom Karneval über politische Feste bis zu Trauerfeierlichkeiten.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Hauptseminars zum Thema Museumskunde, das im letzten Wintersemester am Historischen Seminar der Universität stattfand, und eines sich daran anschließenden Arbeitskreises unter Leitung von Dr. Nikolaus Gussone. Die zehn beteiligten Studierenden, Absolventen und Doktoranten, schätzten den Praxisbezug, den ihnen dieses Seminar bot, sehr. Die komplette Realisierung der Ausstellung geschah in Eigenarbeit der Studierenden. Angefangen von der wissenschaftlichen Aufarbeitung bis hin zum Entwerfen und Aufhängen der Plakate, Erstellen der Pressemappe und Falten der Faltzettel.

Die Exponate sind unter anderem Fotos, gedruckte Verordnungen und Graphiken, die von städtischen Festen und Prozessionen zeugen. Thematisiert werden neben dem "Guten Montag" der münsterschen Bäcker und Konditoren und Herrschaftsfesten, wie die Huldigungsfeiern der Hohenzollern, auch die architektonischen Konzepte des Festaktes. Zu sehen ist zum Beispiel ein Edikt in Plakatform aus dem frühen 18. Jahrhundert mit Verordnungen zum Karnevalsfest, die unter anderem Vermummungen und exzessives Verhalten verboten. Dennoch war der Karneval in Münster deshalb nicht weniger lustig als heute, denn niemand hielt sich an diese Verbote. Das lag daran, dass Karneval ein von den Zünften gefeiertes Fest war, die Verbote gingen aber von der Landesobrigkeit aus. Karneval war also schon seit eh und je ein sehr "zünftiges" Fest.

Jeden Mittwoch finden von 16.30 bis 18 Uhr Führungen durch die Ausstellung statt. Auch Gruppenführungen können bestellt werden. Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen, der zum Selbstkostenpreis von fünf Euro in den Ausstellungsräumen erworben werden kann. Der Eintritt ist frei.

Außerdem finden zwei Vorträge zur Vertiefung der Ausstellung statt. Am 25. November um 18.30 Uhr spricht Prof. Dr. Werner Freitag vom Historischen Seminar, Abteilung für westfälische Landesgeschichte, zum Thema "Wallfahrtsjubiläen im Bistum Münster im 18. und 19. Jahrhundert". Dr. Gisela Weiß vom Westfälischen Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte hält am 14. Dezember, ebenfalls um 18.30 Uhr, einen Vortrag mit dem Titel "Der allgemeine Charakter hiesiger Vergnügungen ist: Lustigkeit." Beide Veranstaltungen finden in Raum F2a im Fürstenberghaus statt.

Informationen zur Ausstellung im Internet