Münster (upm), 03. Dezember 2004
Prof. Dr. Ingolf Metze, langjähriger Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität, vollendet am 6. Dezember 2004 sein 70. Lebensjahr. Ingolf Metze wurde in Göttingen geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Kiel, wo er 1955 die Reifeprüfung ablegte. Nach einem Stipendium an der Universität Oslo studierte er in Kiel Volkswirtschaftslehre und schloss dieses Studium 1959 als Diplom- Volkswirt ab. Von 1960 bis 1962 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Mannheim und Kiel und arbeitete an einer Dissertation über die Liquiditätswirkungen staatlicher Tätigkeiten. 1962 wurde er promoviert und anschließend Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.
1965 folgte Metze seinem Lehrer Prof. Dr. Willi Albers an das Alfred-Weber-Institut für Sozial- und Staatswissenschaften der Universität Heidelberg, um dort seine Habilitationsschrift über die Wirkungen der staatlichen Tätigkeit auf die soziale Sicherung der Bevölkerung zu vollenden. 1966 habilitiert, wurde er Anfang 1972 als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre auf den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft II der Westfälischen Wilhelms-Universität berufen. Im Frühjahr 1973 wurde er neben Prof. Dr. Herbert Timm zum weiteren Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft der Universität ernannt. 1996/97 war er Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Die Hauptarbeitsgebiete von Prof. Metze waren und sind die Allgemeine und Spezielle Steuerlehre, die Sozialpolitik und die Gesundheitsökonomik. Er hat in Arbeitskreisen, Projekt- und Forschungsgruppen zur Sozialpolitik und zur Gesundheitsökonomik mitgewirkt und war von 1979 bis 1985 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Familie, Jugend und Gesundheit. Einen Großteil seiner Arbeitskraft hat er in den letzten Jahren der Entwicklung eines Simulationsmodells zur Ermittlung von gesamtwirtschaftlichen Steuerwirkungen gewidmet. Hiermit können Auswirkungen der Änderungen von Steuersätzen und Steuerbemessungsgrundlagen auf das Verhalten von Investoren und Konsumenten abgeschätzt und für die Studenten in didaktisch ansprechender Weise dargestellt werden. Viele Jahrgänge von Studenten und Doktoranden konnten hieran in Seminaren oder während ihrer Assistentenzeit mitwirken.
Institut für Finanzwissenschaft II