Pressemitteilung upm

Was tun bei Magersucht?

Vortragsreihe zur Psychotherapie psychischer Erkrankungen startet am 15. Dezember

Münster (upm), 08. Dezember 2004

Viele Menschen leiden an psychischen Erkrankungen, schämen sich jedoch oft, über ihre psychischen Probleme zu sprechen. Um Betroffenen, deren Angehörigen und weiteren Interessierten die Gelegenheit zu geben, sich umfassend über besonders häufige psychische Erkrankungen, wie Magersucht, Bulimie, Angsterkrankungen und Depression, zu informieren, laden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereichs Psychotherapie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster (UKM) unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Anette Kersting herzlich zu einer Vortragsreihe ein, die am kommenden Mittwoch, 15. Dezember 2004, beginnt. Bei dieser von 18 bis 19.30 Uhr im Hörsaal der Klinik an der Albert-Schweitzer-Straße 11 stattfindenden Auftaktveranstaltung, werden die Besucher aus psychotherapeutischer Perspektive eingehend über die Entestehung der Symptomatik und die psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung informiert.

Von der Magersucht, die auch als Anorexia nervosa bezeichnet wird, sind vorwiegend Frauen betroffen. Es handelt sich dabei nach Worten Kerstings um eine schwere, ernst zu nehmende Erkrankung, die Auswirkungen auf alle wichtigen Lebensbereiche hat. Im Vordergrund der Symptomatik steht nach Angaben der Ärztin und Psychotherapeutin das krankhafte Bedürfnis der Patientinnen, ein immer geringeres Gewicht zu erreichen. Aus diesem Grund hungern sie oder erbrechen die aufgenommene Nahrung. Durch das veränderte Essverhalten und die Versuche einer Gewichtsabnahme leiden die Betroffenen häufig unter schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Darüber hinaus nimmt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ab. Menschen mit Anorexia nervosa ziehen sich aus den Beziehungen zu anderen Menschen zurück, die eigene Lebenszufriedenheit ist nachhaltig eingeschränkt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese Erkrankung sogar bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zum Tod führt.

Da die Magersucht eine Erkrankung ist, deren wesentliche Ursachen in seelischen Problemen begründet sind, besteht ein zentraler Bestandteil der Behandlung in der Psychotherapie. Wie Kersting berichtet, wurden in den vergangenen 20 Jahren spezifische Behandlungskonzepte zur Therapie dieser Erkrankung entwickelt, die im Rahmen des Vortrags vorgestellt werden. Referentin an diesem Abend ist neben Privatdozentin Dr. Anette Kersting die ebenfalls an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKM tätige Ärztin Dr. Christiane Schumann. Nach dem Vortrag besteht ausreichend Möglichkeit zur Diskussion.

Im weiteren Verlauf dieser neuen Vortragsreihe, bei der jeweils auch ein Fallbeispiel dargestellt wird, geht es am 2. Februar um das Thema Bulimie, am 16. Februar um Angsterkrankungen und am 2. März um die Depression. Alle Veranstaltungen finden jeweils von 18 bis 19.30 Uhr im Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKM statt. Der Eintritt zu den einzelnen Informationsveranstaltungen ist frei.

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie