Pressemitteilung upm

Was Einstein noch nicht sehen konnte

Öffentliches Weihnachtskolloquium des Fachbereichs Physik

Münster (upm), 15. Dezember 2004

[Ruder]
Prof. Dr. Hanns Ruder
   

Der Fachbereich Physik der Universität Münster läutet mit seinem diesjährigen öffentlichen Weihnachtskolloquium bereits das kommende Weltjahr der Physik ein. Denn 2005 feiert die Relativitätstheorie von Albert Einstein ihr 100jähriges Bestehen. Einen kleinen Vorgeschmack gibt am 22. Dezember der Vortrag des Tübinger Astrophysikers Prof. Dr. Hanns Ruder zum Thema "Was Einstein noch nicht sehen konnte - Visualisierung relativistischer Effekte".

Die hochkomplexe Relativitätstheorie hat sich lange Zeit jeglicher visuellen Anschauung entzogen und war auch auf dem Papier nur schwer verständlich. Wie Prof. Ruder selbst sagt: "Da wir nicht täglich mit 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch ein Wurmloch zu unserem Arbeitsplatz in der Nähe eines Schwarzen Lochs fliegen, sondern in einem durch die Newtonschen Gesetze sehr gut beschriebenen Zwickel des Universums leben, konnten wir leider keinen intuitiven Zugang für die spezielle und allgemeinrelativistische Raumzeit entwickeln." Dank der modernen Computertechnik lassen sich heute viele der durch die Theorie vorhergesagten relativistischen Effekte simulieren und visualisieren.

So lässt sich z.B. zeigen, wie es aussähe, wenn wir mit 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch das Brandenburger Tor fliegen würden. Dadurch "versteht" man die komplizierten Effekte zwar auch nicht unbedingt, aber man sieht sie wenigstens. Prof. Dr. Ruder hat mit seinem Team solche Simulationen durchgeführt und bringt mit seinen "relativistischen Videoclips" sowohl Physiker als auch Nichtphysiker zum Staunen.

Das Weihnachtskolloquium findet am Mittwoch, 22. Dezember 2004, um 17.15 Uhr im Hörsaal HS1 der Institutsgruppe I an der Wilhelm-Klemm-Straße 10 statt und richtet sich ausdrücklich auch an Schüler und Lehrer sowie alle Interessierten.

Fachbereich Physik