Pressemitteilung upm

Chancen und Risiken des Globalhaushalts

Hochschulpolitisches Forum der Universität und Fachhochschule Münster

Münster (upm), 14. Dezember 2004

[Hochschulpolitisches Forum]
Was ist Bildung noch wert, was kostet sie?
   

"Globalhaushalt und Studiengebühren: Spardosen des Landes" lautete das provokante Motto der zweiten Veranstaltung im Rahmen des Hochschulpolitischen Forums von Universität und Fachhochschule Münster zum Thema Hochschulfinanzierung. Unter der Moderation von Hans-Ulrich Frank diskutierten am Montagabend (13. Dezember 2004) in der Mensa am Aasee Landtagsabgeordnete aller Parteien sowie die AStA-Vorsitzende der Universität Münster, Stefanie Schröder, und die Kanzler von Universität und Fachhochschule gemeinsam mit dem Publikum über Globalhaushalt und Studiengebühren.

Während das Verfassungsgericht in Karlsruhe noch über die Rechtmäßigkeit allgemeiner Studiengebühren entscheiden muss, ist der sogenannte Globalhaushalt in Nordrhein-Westfalen bereits beschlossene Sache. Die Hochschulen sollen ab 2006 ein festes Budget erhalten, mit dem sie frei haushalten können. Dadurch sollen die Hochschulen auch mehr Autonomie und Eigenverantwortlichkeit erlangen. Modellversuche, wie z.B. an der Fachhochschule Münster, zeigen jedoch, dass die Chancen für die Hochschulen auch mit Risiken verbunden sind.

Während sich die Hochschulpolitiker des Landtags und die Kanzler von Universität und Fachhochschule darüber einig waren, dass die Haushaltsumstellung prinzipiell wünschenswert sei, wiesen die Kanzler auch darauf hin, dass der neue Globalhaushalt keinesfalls durch versteckte Kürzungen als "Spardose" des Landes instrumentalisiert werden dürfe. Dr. Bettina Böhm, Kanzlerin der Universität Münster, vermisste ein Jahr vor Einführung des neuen Finanzierungssystems darüber hinaus ein klares Konzept für die Rahmenbedingungen der Umsetzung, das für eine vernünftige Vorbereitung unabdingbar sei. Außerdem dürfe das Ministerium nicht durch zahlreiche Regulierungsvorschriften und den Rückfall in alte Denkschemata den Autonomiegedanken des Globalhaushalts untergraben. Unter diesen Voraussetzungen sei die größere Autonomie der Hochschulen dem bisher genau geregelten, vom Ministerium überwachten Haushaltssystem auf jeden Fall vorzuziehen, wie auch ihr Kanzler-Kollege von der Fachhochschule, Dr. Werner Jubelius, sowie die Landtagsabgeordneten Cornelia Tausch (SPD), Dr. Ruth Seidel (Gründe), Joachim Schultz-Thornau (FDP) und Dr. Renate Düttmann-Braun (CDU) parteiübergreifend bestätigten.

Programm des Hochschulpolitischen Forums