Pressemitteilung upm

Bücher zur französischen Literatur

Romanist Prof. Dr. Jürgen Grimm wird 70 Jahre alt

Münster (upm), 14. Dezember 2004

[Grimm]
Prof. Dr. Jürgen Grimm
   

Prof. Dr. Jürgen Grimm, emeritierter Hochschullehrer des Romanischen Seminars der Westfälischen Wilhelms-Universität, vollendet am 17. Dezember 2004 sein 70. Lebensjahr.

Jürgen Grimm wurde 1934 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur studierte er in Köln, Freiburg und Grenoble Altphilologie und Romanistik. Seine Universitätslaufbahn begann er 1961 als Lektor für deutsche Sprache an der Universität Nancy. 1964 erschien seine Dissertation "Die literarische Darstellung der Pest in der Antike und in der Romania". Nach mehreren Jahren als Akademischer Rat an der Universität Freiburg folgte 1971 die Habilitation über "Die Fabeln La Fontaines als satirisches Kunstwerk". Von 1974 bis 1999 lehrte er als Ordentlicher Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Seit Beginn seiner Universitätslaufbahn hat Prof. Grimm zahlreiche Monographien und Aufsätze hauptsächlich zu Themen der französischen Literatur veröffentlicht. Hervorzuheben sind die in Zusammenarbeit mit Hausmann und Miething verfasste "Einführung in die französische Literaturwissenschaft" (1976), die heute in der vierten Auflage vorliegt, ferner die Monographie "Roger Vitrac. Ein Vorläufer des Theater des Absurden" (1977) sowie "Das avantgardistische Theater Frankreichs. 1895-1930" (1982). Nach diesem Ausflug in die Moderne Literatur wandte er sich wiederum der französischen Klassik zu. Es folgte "Molière" (1984, 22004), eine Werkmonographie, die seit 1993 auch unter dem Titel "Molière en son temps" in französischer Sprache vorliegt. Die langjährige Beschäftigung mit La Fontaine mündete 1987 in die von Prof. Grimm übersetzte und umfassend kommentierte zweisprachige Anthologie "Jean de La Fontaine. Fabeln".

Ein Höhepunkt in Prof. Grimms Schaffen ist die 1989 von ihm herausgegebene "Französische Literaturgeschichte", die 1994 um die Geschichte der frankophonen Literaturen außerhalb Frankreichs erweitert und 1999 in vierter Auflage aktualisiert wurde. Die Monographie "Apollinaire" (1993) ist wiederum einem Autor der klassischen Moderne gewidmet. Prof. Grimm ist Mitglied des Herausgeberbeirats mehrerer Fachzeitschriften, Vizepräsident der "Société des Amis de Jean de La Fontaine" und Mitherausgeber der angesehenen "Abhandlungen für Sprache und Literatur" sowie seit sechs Jahren des Jahrbuchs "Theater über Tage". Seine besondere Leidenschaft in Forschung und Lehre gilt dem Theater.

Von September 1989 an war Prof. Grimm Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Romanistenverbandes und von 1993 bis 1997 dessen Erster Vorsitzender. Von 1996 bis 1999 war er Präsident des Romanistischen Dachverbandes. Im Herbst 1989 wurde er von der französischen Regierung zum Officier im Orden der Palmes Académiques ernannt.

Er wurde von seinen Kollegen und Schülern bereits mit zwei Festschriften geehrt. Anlässlich seines 60. Geburtstages erschien "Diversité, c'est ma divise": Studien zur französischen Literatur des 17. Jahrhunderts", fünf Jahre später "Theater-Proben: romanistische Studien zu Drama und Theater." Prof. Grimm hält auch heute noch Lehrveranstaltungen ab und widmet sich der Forschung. Soeben hat er eine umfassende Synthese zur französischen Klassik abgeschlossen, die im Frühjahr 2005 erscheinen wird.

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