Pressemitteilung upm

Hohe Verdienste um die Niederlandistik

Feierstunde anlässlich des 75. Geburtstages von Prof. Jan Goossens

Münster (upm), 28. Februar 2005

[goossens]
Prof. Dr. Dr. h.c. Jan Goossens
   

Mit einem Empfang im Haus der Niederlande feierten jetzt rund 50 frühere Mitarbeiter, Freunde und Kollegen von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan Goossens dessen 75.Geburtstag nach. Am 19. Februar 2005 hatte der Wissenschaftler, der bis Ende der 90er Jahre fast drei Jahrzehnte Direktor des Niederländischen Seminars und Leiter der niederdeutschen Abteilung des Germanistischen Instituts der Universität Münster sowie Vorsitzender der Kommission für Mundart- und Namenforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe war, sein 75. Lebensjahr vollendet. Die Nachfolger in der Leitung der drei Einrichtungen, Prof. Dr. Amand Berteloot (Niederländisches Seminar), Prof. Dr. Volker Honemann (Niederdeutsche Abteilung) und Prof. Dr. Jürgen Macha (Kommission für Mundart- und Namenforschung) würdigten bei dieser Gelegenheit noch einmal die Verdienste des Jubilars. Jan Goossens, der aus Genk in der belgischen Provinz Limburg stammt, war 1969 dem Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität nach Münster gefolgt. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen im Bereich der Niederlandistik und der Germanistik, insbesondere in der Dialektologie, die Soziolinguistik und der mittelalterlichen Literatur. Innerhalb der Dialektologie beschäftigt er sich mit Einzelproblemen der deutschen und niederländischen Mundarten sowie der Frage, wie diese Mundarten voneinander abgegrenzt werden können. Im Bereich der Soziolinguistik erforscht er die Abhängigkeiten der Sprache etwa von der sozialen Schichtzugehörigkeit. In der spätmittelalterlichen Literatur gilt sein besonderes Interesse dem "Reynaert/Reynke de Vos"-Stoff und der mittelniederländischen Hagiographie seit Heinric van Veldeke. Prof. Goossens ist Autor mehrerer Bücher sowie einer Vielzahl von Aufsätzen und Rezensionen. Er war über viele Jahre Herausgeber der in Münster erscheinenden Zeitschrift "Niederdeutsches Wort", der ebenfalls hier erscheinenden Buchreihe "Niederdeutsche Studien" sowie des "Westfälischen Wörterbuches". Seine wissenschaftlichen Leistungen trugen ihm öffentliche Ehrungen und Auszeichnungen ein: Er wurde zum Mitglied der Königlichen Akademie für Niederländische Sprach- und Literaturwissenschaft in Gent sowie zahlreicher anderer wissenschaftlicher Institutionen gewählt. Von 1975 bis 1984 war er Vorsitzender des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung. 1986 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 1989 verlieh ihm die Universität Lüttich die Ehrendoktorwürde.

Haus der Niederlande