Münster (upm), 03. Mai 2005
Akute und chronische Rückenschmerzen in ihrer Vielschichtigkeit zu erfassen und zu behandeln, das ist eine der großen Herausforderungen der Medizin. Trotz neuer Behandlungstechniken und -konzepte wächst vor allem die Zahl chronischer Rückenschmerz-Patienten stetig an. Ein Aspekt dabei ist, dass die Bevölkerung immer älter wird. Zu Recht wünschen die Patienten auch im fortgeschrittenen Lebensalter eine effektive Behandlung, um ihre Mobilität und damit ihre Lebensqualität zu erhalten.
Wie dies zu gewährleisten sei, darüber diskutierten auf Einladung der Klinik für Allgemeine Orthopädie des Universitätsklinikums Münster (UKM) über 100 Ärzte aus Krankenhäusern und Praxen beim "2. Münsteraner Kolloquium zum akuten und chronischen Rückenschmerz". Die komplexen Zusammenhänge von Rückenschmerzen und die damit oft verbundenen therapeutischen Misserfolge und sozialmedizinischen Probleme wurden von den Referenten aus verschiedenen Blickwinkeln - beispielsweise aus Sicht des Rheumatologen oder des Facharztes für Psychosomatik - aufgezeigt.
"Es kristallisiert sich immer mehr heraus, wie wichtig eine interdisziplinäre Betreuung von Rückenschmerzpatienten ist. Orthopäden, Neurochirurgen, Neurologen, Schmerztherapeuten, Internisten, Psychotherapeuten, Krankengymnasten und letztlich auch die Krankenkassen müssen künftig enger zusammenarbeiten", erklärt Dr. Tobias Schulte, ärztlicher Mitarbeiter der Klinik für Allgemeine Orthopädie und Organisator der Tagung. Ein solches fachübergreifendes Versorgungsnetz am Universitätsklinikum Münster zu etablieren und zu festigen, das Hand in Hand mit der Versorgung durch die niedergelassenen Ärzte geht, sei die Herausforderung der nächsten Jahre, betont auch Privatdozent Dr. Lars Hackenberg, wissenschaftlicher Leiter des Kolloquiums.
Die Fortbildungsreihe wird im November fortgesetzt. Im Mittelpunkt stehen dann "Degenerative Erkrankungen der Halswirbelsäule".
Orthopädische Universitätsklinik Münster