Pressemitteilung upm

Europäische Inventur: Völker zählen

Tagung der Deutschen Statistischen Gesellschaft in Münster

Münster (upm), 25. Mai 2005

[Statistik]
Johann Hahlen, Präsident des Statistischen Bundesamtes, Prof. Karl Mosler, Vorsitzender der Deutschen Statistischen Gesellschaft, und Prof. Mark Trede, Dirktor des Instituts für Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik der Universität Münster (v.l.n.r.)
   

Die Europäische Union plant eine Runde von Volkszählungen in den EU-Mitgliedsstaaten um das Jahr 2010. Auch in Deutschland soll gezählt werden. "Eine moderne Volkszählung wird schlanker sein, die Bürger weniger belasten und den Steuerzahler weniger kosten", weiß Prof. Dr. Mark Trede, Direktor des Instituts für Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität, der in Kooperation mit der Deutschen Statistischen Gesellschaft und dem Statistischen Bundesamt in Münster eine Tagung zum Thema "Deutschland auf dem Weg zu einem registriergeschützten Zensus" durchgeführt hat.

Die Kosten einer Volkszählung in Deutschland könnten von mehr als einer Milliarde. Euro auf etwa 336 Millionen. Euro gesenkt werden, wenn man ohnehin vorhandene Informationen aus verschiedenen Behörden geschickt zusammenführe: "Ein registergestützter Zensus ist machbar, das haben wir in den letzten Jahren erfolgreich getestet", berichtete Johann Hahlen, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Wie immer steckt der Teufel dabei im Detail. Das haben auch die Gastredner aus den Niederlanden, Frankreich und Israel betont, die über die dortigen Erfahrungen mit neuen Wegen der Volkszählung berichteten.

"Diese Tagung ist ein ideales Forum, auf dem Wissenschaftler und Praktiker sich austauschen können. So lassen sich viele Probleme schneller lösen, als wenn jeder für sich arbeitet," meinte der Vorsitzende der Deutschen Statistischen Gesellschaft, Prof. Dr. Karl Mosler. Die 120 Teilnehmer aus der Wissenschaft und den statistischen Ämtern haben neben dem Schwerpunkt "Volkszählung" auch andere Themen diskutiert. Statistische Methoden lassen sich fast überall nützlich einsetzen: in Technik und Naturwissenschaft, bei Banken und Versicherungen, auf Finanzmärkten und zur Untersuchung sozialpolitischer Fragen. "Weil Statistik so vielseitig ist, finden unsere Absolventen schnell interessante Jobs," stellt Prof. Trede zufrieden fest.

Institut für Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik