Pressemitteilung upm

Teure Medizin im Alter noch bezahlbar?

Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster

Münster (upm), 21. Januar 2005

Im Zuge der Weiterentwicklung der modernen Medizin und der demographischen Entwicklung werden die Kosten im Gesundheitswesen in den nächsten Jahren weiter steigen. Vor diesem Hintergrund stellt sich vor allem auch die Frage nach einer gerechten Verteilung der begrenzten Mittel. Gibt es für bestimmte teure medizinische Leistungen zum Beispiel künftig so etwas wie eine Altersgrenze? Am Beispiel der Behandlung neuromedizinischer Erkrankungen wird diese heikle Problematik am kommenden Mittwoch, 26. Januar 2005, bei einer Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM) erörtert. Sie beginnt um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäude des Zentralklinikums.

Der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland wird in den nächsten Jahre enorm zunehmen. Experten gehen davon aus, dass er sich bis zum Jahr 2040 von heute 15 auf dann 30 Prozent verdoppelt hat. In der Medizin macht sich das Älterwerden der Bevölkerung schon heute deutlich bemerkbar. So hat sich etwa in der Klinik für Neurochirurgie des UKM der Anteil der über 70-jährigen Patienten allein in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Gerade die Behandlung von Erkrankungen des Gehirns kann im Vergleich zur Therapie anderer Organe sehr kostenintensiv sein. Aus rein ökonomischer Sicht steht den hohen Kosten wegen der eingeschränkten Lebenszeit der älteren Patienten ein geringerer Nutzen entgegen als bei jungen Menschen. Wie sieht es da künftig mit der Verteilungsgerechtigkeit aus?

"Quo vadis Neuromedizin - Therapie neuromedizinischer Erkrankungen noch bezahlbar - auch im Alter?" Unter diesem Thema werden bei der Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin zunächst am Beispiel der Neurochirurgischen Universitätsklinik Veränderungen der Altersverteilung dargestellt. Ein weiterer Vortrag beschäftigt sich dann mit dem ethisch bedenklichen Konzept einer Kosten-Nutzen-Analyse im Gesundheitssystem. Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Sollen wir in Zukunft noch Patienten, die älter als 70 Jahre sind, neuromedizinisch behandeln", geht die Veranstaltung gegen 19 Uhr zu Ende. Teilnehmer am Podium sind Prof. Dr. Dr. Peter Hucklenbroich und Alena Buyx vom Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Prof. Dr. Hans-Werner Bothe und Prof. Dr. Dag Moskopp von der Klinik für Neurochirurgie des UKM und Dr. Nicole Geuking von der Chirurgischen Abteilung des St. Katharinen-Hospitals in Frechen.

Klinik für Neurochirurgie