Pressemitteilung upm

Riesen-Schokokuss im Weltraum

Rund 800 Junior-Studierende bei Kinder-Uni Münster

Münster (upm), 21. Januar 2005

[kinderuni_moeller]
Selbst mit Hand anlegen durften die Kinder bei einem Experiment mit "Magdeburger Halbkugeln".
Foto: Peter Grewer   

Endlich ist es soweit. Der Moment, auf den die rund 800 Kinder bei der Kinder-Uni gewartet haben. Prof. Dr. Kornelia Möller schaltet die Vakuumpumpe ein, die mit der Glasglocke verbunden ist. Ein Sturm der Begeisterung bricht los. Der Schokokuss unter der Glasglocke wächst tatsächlich zu einem Vielfachen seiner Ursprungsgröße an. "Jetzt kann ich mir den Riesen-Schokokuss ja mit den anwesenden Geburtstagskindern teilen", freut sich Prof. Möller. Aber was ist das? Die Glasglocke gibt die Leckerei nicht frei. "Dann muss ich wohl doch erst wieder die Luft in die Glocke lassen", stellt die Professorin fest. Und obwohl der Schokokuss jetzt in seine Ausgangsgröße zurückschrumpft, sind Jubel und Gelächter bei den Kindern groß.

Bei der ersten Vorlesung der Kinder-Uni in diesem Jahr erläuterte Prof. Dr. Kornelia Möller vom Seminar für Didaktik des Sachunterrichts der Universität Münster den Kindern die Gesetze der Physik. Ausgehend von der Frage "Was macht der Schokokuss im Weltraum?" zeigte die Dozentin, dass Physik ganz und gar nicht schwierig oder langweilig ist. Schon vor etwa 350 Jahren war der Magdeburger Bürgermeister und Naturwissenschaftler Otto von Guericke dem "Nichts" auf der Spur. Einige seiner Experimente zur Erforschung des luftleeren Raumes stellte Möller auf der Bühne nach. So sorgte die Demonstration der Magdeburger Halbkugeln bei den Kindern für große Augen und ungläubiges Staunen. Selbst zwei Kinder konnten trotz größter Kraftanstrengung die beiden vom Luftdruck zusammengehaltenen Kugeln nicht auseinanderziehen. Erst als ein Junge aus dem Publikum den Lufthahn an der Kugel wieder öffnete, lösten sich die Kugeln wie von Geisterhand. Doch ein kleiner Film tröstete die beiden freiwilligen Helferinnen: Die Kugeln tragen bis zu 300 Kilogramm Gewicht, so dass sie selbst von 16 Pferde nicht voneinander getrennt werden können. Darüber hinaus lernten die Kinder, dass Luft tatsächlich etwas wiegt und dass sich anhand des Luftdrucks, zum Beispiel mit Hilfe eines selbstgebauten Barometers, das Wetter voraussagen lässt.

Die letzte Kinder-Vorlesung in diesem Semester findet am 18. Februar 2005 um 16.15 Uhr im Hörsaal H1 am Hindenburgplatz statt. Dann wird der Verhaltensforscher Prof. Dr. Norbert Sachser vom Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie Geheimnisse der Biologie lüften, zum Beispiel, ob Tiere denken können. Eingeladen sind wie immer alle acht- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler aus Münster und Umgebung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Plätze im Hörsaal H1 sind allerdings den Kindern vorbehalten. Für ihre Eltern wird die Vorlesung in benachbarte Hörsäle und das Foyer übertragen. Weitere Informationen sowie ein Forum, in dem die Kinder noch ungeklärte Fragen an Dr. Möller loswerden können, sind im Internet unter "www.kinderuni-muenster.de" zu finden.

Kinder-Uni Münster