Pressemitteilung upm

Vereine sind das "Salz in der Suppe"

Ergebnisse der Studie "Vereine in Münster" wird im Rathaus vorgestellt

Münster (upm), 25. Januar 2005

[Zimmer]
Nehmen die Vereinslandschaft in Münster unter die Lupe: Prof. Dr. Annette Zimmer (2.v.l.) und ihre Mitarbeiter Thorsten Hallmann, Markus Behr und Lilian Schwalb (v.l.n.r.).
Foto: Förster   

Man stelle sich Münster einmal ohne seine Vereine vor. Keine Frage: Es wäre ein ziemlich trister Ort. Vereine organisieren Fußballturniere, Schützenfeste, spielen Theater, betreuen Kranke und engagieren sich für zahllose Anliegen der Bürger. Sie sind das "Salz in der Suppe" eines jeden Gemeinwesens. Aber wie stark prägen sie tatsächlich das Leben vor Ort? In welchen Bereichen engagieren sie sich? Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Diesen Fragen sind die Münsteraner Professorin Dr. Annette Zimmer und ihre Mitarbeiter Lilian Schwalb, Markus Behr und Thorsten Hallmann nachgegangen. Am Montag, 31. Januar, werden die Ergebnisse ihrer Studie "Vereine in Münster" im münsterschen Rathaus vorgestellt.

Die Zahl der hiesigen Vereine ist beachtlich. Wie das Team des Zentrums für Nonprofit-Management herausgefunden hat, ist von mindestens 1600 aktiven Gruppen auszugehen. Und darin sind noch nicht einmal vereinsähnlich strukturierte Initiativen, die nicht als "e.V." geführt werden, enthalten. Doch mit welchem Ziel erfolgen die Zusammenschlüsse? Blicken sie auf eine lange Tradition zurück oder hat sich erst jüngst eine Gründungsdynamik entfaltet? Um die Vereinslandschaft in all ihren Facetten so genau wie möglich zu erfassen, entwickelten die Projektmitarbeiter einen Fragebogen, den sie im Frühjahr 2004 an mehr als 2000 Adressen verschickten. Insgesamt gingen 913 auswertbare Antworten im Zentrum für Nonprofit-Management ein.

Die Auswertung zeigte schließlich eine hoch differenzierte und komplexe Vereinslandschaft. Während Brauchtum und Traditionspflege, Freizeitgestaltung und Erholung, Sport sowie Kultur als Tätigkeitsbereiche seit über 100 Jahren fest im sozialen Leben der Stadt verankert sind, entstanden die meisten Gruppen, die sich mit Bildung und Forschung, internationalen Aktivitäten und der Interessenvertretung beschäftigen, erst in den vergangenen 30 Jahren. Die lokale Szene ist von relativ kleinen Vereinigungen geprägt: Die Mehrheit hat eine Mitgliederbasis von unter 100 Personen. Diese Kleinvereine sind in nahezu allen Bereichen aktiv. Andererseits gibt es eine ganze Reihe von Vereinen mit 1000 Mitgliedern und mehr, vor allem die fest in ihrem Stadtteil verankerten Sportvereine.

Doch die Bedeutung der jeweiligen Gruppe ergibt sich nicht allein aus ihrer Mitgliederzahl und der Vielfalt ihrer Aktivitäten. Ein wichtiger Indikator für die Bedeutung des Vereinswesens ist auch die beachtliche Finanzkraft. Allerdings sind die Mittel sehr ungleich verteilt. Die überwiegende Mehrheit der Vereinigungen ist hinsichtlich ihrer Finanzkraft eher klein: Zwei Drittel haben weniger als 20.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Andererseits gibt es eine Reihe sehr finanzkräftiger Vereine - etwa in den Bereichen Soziale Dienste und Bildung -, die auch eine beachtliche Bedeutung als lokale Arbeitgeber haben.

Woher die Vereine das Geld und welche Probleme sie am meisten belasten, darauf werden Prof. Dr. Annette Zimmer und ihre Mitarbeiter am Montag von 19.30 Uhr an im Rathausfestsaal des Stadtweinhauses eingehen. Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm ist gesorgt: Die Big-Band der Westfälischen Wilhelms-Universität wird den Abend musikalisch bereichern, die Verlosung von 20 Theaterkarten der Städtischen Bühnen bietet ein weiteres Bonbon. Auch soll an dem Projekt "Engagiert studieren - Praktikumsbörse Münster" gezeigt werden, wie durch den Einsatz von Studierenden als Praktikanten Vereine unterstützt und neue Mitglieder gewonnen werden können. Dieses von der Stiftung Siverdes geförderte Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Münster, der Westfälischen Wilhelms-Universität sowie dem Zentrum für Nonprofit-Management entwickelt.

Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, sollte sich bis kommenden Freitag, 28. Januar, unter der Telefonnummer 0251/5103823, per E-Mail unter "Muenster-engagiert@npm-online.de" oder im Internet unter www.npm-online.de/muenster-engagiert anmelden.

Zentrum für Nonprofit-Management