Pressemitteilung upm

Wenn Bänder und Sehnen reißen

Unfallchirurgen des UKM informieren über Vorgehen bei Verletzungen und Überlastungsschäden des Rückfußes

Münster (upm), 01. Februar 2005

Im Frühjahr sind viele Menschen bemüht, die überschüssigen Pfunde, die sich über den Winter angesammelt haben, wieder loszuwerden. Mit guten Vorsätzen geht man joggen oder verabredet sich zu einer Partie Squash. Doch nicht selten verletzt sich der eine oder andere beim Ausleben des neu erwachten Bewegungsdranges, knickt um und reißt sich Sehnen und Bänder. Dann ist es die Aufgabe der niedergelassenen Ärzte vor Ort, eine treffende Diagnose zu stellen und die passende Therapie vorzuschlagen. Darüber hinaus sollten sie auch hilfreiche Ratschläge zur Prävention zukünftiger Verletzungen geben können. Um die Mediziner darin zu schulen, lädt die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster (UKM) am 11. und 12. Februar 2005 alle Interessierten zu einer sportmedizinischen Fortbildungsveranstaltung mit dem Titel "Verletzungen und Überbelastungsschäden des Rückfußes: Oberes Sprunggelenk und Achillessehne" ein.

Am Freitag werden Referenten des UKM und der Universität Essen über den aktuellen Stand in Diagnostik, Therapie und Prävention von Achillessehnen-Verletzungen berichten, während am Samstag Verletzungen des oberen Sprunggelenks im Mittelpunkt des Interesses stehen werden. Neben zahlreichen Vorträgen und ausgiebigen Gelegenheiten zur Diskussion wird es auch Seminare und Workshops geben, in denen sich die Teilnehmer unter anderem über sportmedizinische Aspekte der Rückschlagspiele Squash und Badminton informieren oder das richtige Anlegen eines Tapeverbandes erlernen können.

Als Gelenk in einer exponierten Lage ist das obere Sprunggelenk sehr häufig von akuten Verletzungen betroffen. Bänder verbinden die gelenkbildenden Knochen miteinander, stabilisieren das Gelenk und verhindern Extrembewegungen. Außenbandverletzungen im oberen Sprunggelenk des Fußes zählen zu den häufigsten Sportverletzungen - vor allem in Ball- und Sprungsportarten ist das Umknicken nach Landungen eine typische Unfallursache. Zum Beispiel haben sicherlich schon viele Basketballer die schmerzliche Erfahrung gemacht, nach einem Sprungwurf oder Rebound unglücklich auf dem Fuß des Gegners zu landen. Dabei zerreißen oft ein oder mehrere Bänder entweder teilweise oder komplett, und es kann sogar zu Schäden an den Gelenkknochen kommen.

Im Gegensatz zum Sprunggelenk ist die Achillessehne als größte Sehne des menschlichen Körpers überwiegend von Überlastungsschäden betroffen. Sie ist eine der kräftigsten Sehnen im Körper und verbindet die beiden Wadenmuskeln mit dem Fersenbein des Fußes. Bei einem Riss ist normales Gehen oder Laufen meist nicht mehr möglich, da die Sehne für das Abdrücken vom Boden verantwortlich ist. Ursachen für die Verletzung sind häufig ein Verschleiß der Sehne oder zu hohe Kraftbelastungen, zum Beispiel bei plötzlichen Richtungswechseln. Die Achillessehne reißt typischerweise bei Ball- und Rückschlagsportarten sowie Lauf- und Sprungdisziplinen. Bei der Verletzung ist ein lauter Knall hörbar und die Verletzten haben das Gefühl, ihnen sei jemand in die Ferse getreten. Der Achillessehnenriss ist eine der häufigsten Sehnenverletzungen im Sport und aufgrund des Fehlens eines einheitlichen Therapiekonzeptes meist nur sehr langwierig und kompliziert zu therapieren.

Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie