Pressemitteilung upm

"Netzwerk Wasser" an Uni und Fachhochschule gegründet

Enge Kooperationen in Forschung und Lehre geplant

Münster (upm), 12. April 2005

Wasser ist die Voraussetzung für alles Leben auf der Erde. Und doch gehen wir mit Wasser oft gedankenlos um, verschmutzen und verschwenden es. Deshalb haben die Vereinten Nationen die internationale Dekade "Water for Life" von 2005 bis 2015 ausgerufen - Anlass für zahlreiche Wissenschaftler von Universität und Fachhochschule Münster, sich zum "Netzwerk Wasser" zusammenzuschließen. Es stellt sich ab dem 13. April mit der Ringvorlesung "Wasser zum Leben" einer breiteren Öffentlichkeit vor.

"Wir haben in Münster extrem viel fachliche Kompetenz, die wir auch nach außen sichtbar machen wollen", erläutert eine der Initiatorinnen, Prof. Elisabeth Meyer von der Abteilung für Limnologie im Institut für Evolution und Ökologie der Tiere der Westfälischen Wilhelms-Universität. Fast jeder denkbare Forschungsbereich wird in Münster abgedeckt: Meyer selbst ist Expertin für die Ökologie von Binnengewässern und erforscht die Biodiversität aquatischer Lebensgemeinschaften, die Landschaftsökologen untersuchen beispielsweise die Rolle des Nebels im hydrologischen Haushalt, am Institut für Hygiene werden hygienische Aspekte bei der Trinkwasseraufbereitung untersucht, Zoobiologen analysieren die Stressantwort von Zooplankton-Organismen auf nicht biologische Faktoren.

Das sind nur einige Beispiele von Seiten der Universität. Auch die Fachhochschule kann zahlreiche Experten beisteuern: von der mobilen Trinkwasseraufbereitung in Katastrophenschutz und internationaler Nothilfe über kommunale und industrielle Abwasserreinigung bis hin zur alternativen Trinkwasseraufbereitung für Länder der Dritten Welt reicht das Spektrum. "Diese Konzentration von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung und Lehre an einem Standort ist einmalig in der Bundesrepublik", betont Meyer die Bedeutung des Netzwerkes, an dem sich rund 30 Wissenschaftler beteiligen. Kooperationen zwischen den einzelnen Disziplinen gibt es bereits seit geraumer Zeit, nun sollen die Kräfte gebündelt werden.

Noch ist das Netzwerk ein loser Zusammenschluss, doch die Initiatoren planen bereits weiter. Ein gemeinsamer internationaler Master-Studiengang könnte das Thema "Wasser" in all seinen Facetten abdecken. Denkbar wäre die Integration der Themenblöcke "Wasser und Natur", "Wasser und Mensch" und "Wasser und Technik". Im Bereich von Forschung und Entwicklung sollen die Aktivitäten in gemeinsamen Clustern gebündelt werden. Dazu werden derzeit die Interessenfelder und die Laborkapazitäten recherchiert. Darüber hinaus will das Netzwerk Fachtagungen und Kongresse organisieren sowie gegenüber Firmen und Verbänden gemeinsame Interessen vertreten.

Erstes sichtbares Ergebnis des Netzwerks ist die Ringvorlesung "Wasser zum Leben". Sie startet am 13. April mit einem Vortrag von PD Dr. Werner Mathys aus der medizinischen Fakultät der Universität zum Thema "Cholera und Legionärskrankheit: Alte und neue Trinkwasserinfektionen". In insgesamt neun Vorträgen wird es dann unter anderem um solare Trinkwasseranlagen, die Bedeutung von Talsperren oder Algengifte in Oberflächen- und Trinkwasser gehen. Alle Vorträge finden jeweils mittwochs von 18.15 Uhr bis 19.30 Uhr im Hörsaal des Instituts für Evolution und Ökologie der Tiere, Hüfferstraße 1, statt.