Pressemitteilung upm

Gesammelte Kompetenz zum Wohl von Mutter und Kind

Wochenbettvisite am Universitätsklinikum Münster

Münster (upm), 21. April 2005

[Wochenbettvisite]
Der kleinen Klara und ihrer Mutter geht's gut. Das freut (v.l.) Krankenschwester Elke Stoll, Hebamme Bettina Zumkley-Focke und Kinderkrankenschwester und Stationsleiterin Irene Gaffron.
   

Das Kind ist endlich da, die Freude über den neuen Erdenbürger riesig. Gleichzeitig tauchen viele Fragen auf: Warum klappt es mit dem Stillen noch nicht so richtig? Wann kann ich nach der Kaiserschnitt-OP wieder aufstehen? Die Mütter fragen, und je nachdem, wer Ansprechpartner ist - Arzt, Pflegende oder Hebamme - konnte es früher unterschiedliche, manchmal widersprüchliche Antworten geben. Damit dies nicht mehr so ist, hat die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Münster (UKM) die Wochenbettvisite eingeführt. Eine Krankenschwester, eine Kinderkrankenschwester und eine Hebamme schauen jeden Montag, Mittwoch und Freitag gemeinsam nach Mutter und Kind. Je nachdem, wie groß der Beratungsbedarf der Wöchnerin ist, kann die Visite bis zu einer Stunde dauern. "Wir wollten eine effektive Zusammenarbeit zwischen Hebammen, Pflegenden und Ärzten auf die Beine stellen", erklärt die Leitende Hebamme Bettina Zumkley-Focke. Denn nicht immer sind die Zuständigkeitsbereiche klar abgrenzbar, auf manchen Feldern konkurrieren die Professionen miteinander. In Arbeitsgruppen, bei denen alle Mitarbeiterinnen mit großem Einsatz mitwirkten, wurden in Absprache mit dem Leitenden Oberarzt der Frauenklinik, Privatdozent Dr. Walter Klockenbusch, verbindliche Leitlinien für den Umgang mit bestimmten immer wiederkehrenden Problemen und Fragen festgelegt. Ziel ist, die Mütter umfassend und ganzheitlich zu betreuen. Sie sollen sich bei ihrer Entlassung aus der Klinik gut informiert und sicher fühlen und ihr Kind erfolgreich stillen können. Klockenbusch kann der Wochenbettvisite, die neben der ärztlichen Visite stattfindet, nur Positives abgewinnen: "Für Stationsärzte, die diese Form der Zusammenarbeit nicht kennen, mag es zunächst gewöhnungsbedürftig sein. Ob der Uterus sich ordnungsgemäß zurückbildet, kann jedoch eine Hebamme genauso gut beurteilen", betont der Mediziner. "Bei bestimmten Fragen kennt sie sich aufgrund ihres Erfahrungshintergrundes sogar besser aus. Wichtig sind Absprachen und die Weitergabe von Informationen an uns Ärzte, wenn Probleme auftauchen." Auch die Mitarbeiterinnen selbst hätten sich bei einer Befragung überwiegend positiv geäußert, berichtet Zumkley-Focke. Sie könnten ihre beruflichen Qualifikationen jetzt besser ausschöpfen.

Universitäts-Frauenklinik