Pressemitteilung upm

Geologische Forschung ausgezeichnet

Preise der Heitfeld-Stiftung in der Universität Münster verliehen

Münster (upm), 28. April 2005

[Heitfeldpreise]
Die Preisträgerinnen der Heitfeld-Preise 2005, Dr. Carita Augustsson (2.v.l.) und Simone de Leuw (3.v.l.) mit Rektor Prof. Schmidt (l.), Dekan Prof. Kerp (2.v.r.) und Preisstifter Prof. Heitfeld (r.).
Foto: Frie   

Zwei Geologinnen der Universität Münster, Dr. Carita Augustsson und Diplom-Geologin Simone de Leuw, haben die diesjährigen Preise der "Hildegard- und Karl-Heinrich Heitfeld-Stiftung" erhalten. Überreicht wurden die mit jeweils 2.500 Euro dotierten Heitfeld-Preise in einer Feierstunde am 28. April 2005 im Geologisch-Paläontologischen Museum der Universität Münster.

Die Heitfeld-Stiftung dient der Förderung der Geologie und Paläontologie insbesondere durch die Vergabe von Stipendien an förderungswürdige Studierende und von Preisen für herausragende Dissertationen und Diplom-Arbeiten. Seit fünf Jahren werden aus den Mitteln der von Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinrich Heitfeld gegründeten Stiftung jährlich die besten Absolventen des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Münster ausgezeichnet.

Dr. Carita Augustsson, die aus Schweden stammt, erhielt in diesem Jahr einen Heitfeld-Preis für ihre Doktorarbeit über Gesteine in den südlichen patagonischen Anden mit dem Thema "Provenance of Late Paleozoic sediments in the southern Patagonian Andes: age, estimates, sources and depositional setting". Das Gebiet am Westrand des südlichen Südamerika war vor etwa 300 Millionen Jahren, im Zeitalter des Karbons, noch vom Meer überflutet. Auf dem Boden dieses Meeres sammelten sich vom benachbarten Festland angelieferte Sedimente an. Aber auch Sedimentpartikel, die ursprünglich aus Gesteinen in Afrika und der östlichen Antarktis stammten, viele tausend Kilometer entfernt, wurden in den patagonischen Sedimenten abgelagert. Um an diese Informationen zu gelangen, waren neue Methoden notwendig, die unser Verständnis der plattentektonischen Prozesse in der Entwicklung der Erde erweitern. Die Preisträgerin ist nach einem geowissenschaftlichen Studium an der Universität Lund/Schweden vor einem Jahr an der Universität Münster promoviert worden. Seitdem ist sie wissenschaftliche Assistentin am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Münster.

Diplom-Geologin Simone de Leuw wurde ausgezeichnet für ihre Diplomarbeit über "Geochemische Charakterisierung von Vulkaniten und Intrusivgesteinen des Oman Ophioliths". Opiolithe sind Bruchstücke ozeanischer Lithosphäre, die auf einem Kontinent aufgeschoben und häufig in die Gebirgsbildung einbezogen wurden. Der Oman Ophiolith ist der am besten untersuchte und erhaltene Ophiolith der Welt und wird von den meisten Wissenschaftlern als Beispiel typischer ozeanischer Kruste angesehen, die sich an einem mittelozeanischen Rücken gebildet hat. Simone de Leuw hat diese Theorie überprüft und festgestellt, "dass es sich beim Oman Ophiolith nicht um typische ozeanische Kruste handelt, die an einem mittelozeanischen Rücken entstanden ist". Vielmehr liefern die Daten Hinweise auf ein "back-arc-setting" in der Nähe eines Inselbogens. Preisträgerin de Leuw, geboren 1976 in Koblenz, hat zunächst in Würzburg und ab 1999 in Münster Geologie studiert. Im Sommer letzten Jahres legte sie hier ihre Diplom-Prüfung ab und setzt seitdem ihr Studium als Doktorandin an der University of California in San Diego/USA fort.

Geologisch-Paläontologisches Institut