Pressemitteilung upm

Streit um wahre politische Tugenden

Internationale Tagung über Werte- und Deutungskonflikte

Münster (upm), 13. Mai 2005

Im Zentrum der Arbeit des Sonderforschungsbereichs 496 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster steht die Frage, auf welche Weise gesellschaftliche Wertesysteme sich in symbolischen Formen manifestieren - in alltäglichem Handeln, Politik, Religion, Recht, bildender Kunst oder Literatur. Um Werte zum Ausdruck zu bringen, sind symbolische Kommunikationsformen besonders gut geeignet. Das Verhältnis zwischen Wertesystemen und symbolischer Kommunikation steht auch Mittelpunkt eines internationalen Kolloquiums, das der Sonderforschungsbereich 496 vom 18. bis 20. Mai 2005 in Münster veranstaltet.

Die ordnungsstabilisierende Leistung symbolischer Kommunikation ist nur die eine Seite der Medaille: Symbolische Formen können, eben weil sie konkurrierende Deutungen erlauben, auch zum Kristallisationskern für die Austragung von Wertekonflikten werden. Die gegenwärtige Debatte um die Bedeutung religiöser Symbole liefert dafür ein anschauliches Beispiel. Dieser konflikthafte Aspekt des Verhältnisses von Wertesystemen und symbolischer Kommunikation soll bei der Tagung in Münster im Zentrum des Interesses stehen.

Eröffnet wird die Tagung am Mittwoch, 18. Mai, um 19.15 Uhr im Hörsaal J12 des Germanistischen Instituts an der Johannisstraße 1-4 von dem Philosophen Prof. Dr. Ludwig Siep (Münster), der über den "Streit um die wahren politischen Tugenden in der italienischen Renaissance" spricht und die Frage "Wertkonflikt oder Verbrämung von Machtkonflikten?" beantwortet.

Fortgeführt wird das Kolloquium am Donnerstagmorgen ab 9.15 Uhr im Tagungsort "agora" an der Bismarckallee mit einer Einführung in das Tagungsthema "Wertekonflikte - Deutungskonflikte" durch die Historikern Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger. Es folgen Vorträge und Referate von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus Deutschland, Frankreich, England, USA und den Niederlanden.

Sonderforschungsbereich 496