Pressemitteilung upm

Lernen vom Nachbarn

Deutsch-niederländische Studienwoche an der Universität

Münster (upm), 20. Mai 2005

Für die meisten sind sie Böhmische Dörfer und nahezu unerklärlich - Phänomene und Probleme aus Natur und Technik. Trotz berechtigter Neugier von Schülerinnen und Schülern stehen naturwissenschaftliche Themen oftmals außerhalb des schulischen Rampenlichts. Dem entgegenzuwirken und Lehrern die weit verbreitete Scheu vor dem Umgang mit Naturwissenschaft und Technik zu nehmen, war Inhalt einer am Samstag (21. Mai 2005) endenden grenzüberschreitenden Studienwoche an der Universität Münster. In deutsch-niederländischer Zusammenarbeit wurden am Seminar für Didaktik des Sachunterrichts naturwissenschaftliche Themen und geeignete Experimente für die Grundschule erforscht und erprobt.

In diesem Jahr nahmen Gäste der Hochschulen Pabo Thomas More (Rotterdam), Haagse Hogeschool (Den Haag) und Hogeschool Domstad (Utrecht) teil. Die seit 1999 regelmäßig durchgeführte Kooperation dient der Internationalisierung der Lehrbildung, insbesondere in der Europäischen Union. Aber auch die sozialen Kontakte sind den Studierenden wichtig. Gefördert durch ein vorheriges "Beschnuppern" per E-Mail, bestehen die Verbindungen auch über die Tage des gemeinsamen Forschens hinaus.

Die am Projekt beteiligten Einrichtungen verfolgen das Ziel, über Formen aktiven Lernens die Motivation und Bereitschaft der Studierenden zu erhöhen, naturwissenschaftlich-technische Themen im Sachunterricht aufzugreifen. Noch immer bestehen im Bereich der naturwissenschaftlich-technischen elementaren Bildung in Grundschulen erhebliche Defizite. "Ein grenzübergreifendes Problem.", wie Fons Cornelissen von der Hogeschool Domstad in Utrecht anmerkt: "Auch an den niederländischen Hochschulen herrscht Handlungsbedarf". Hilfreich sei sicherlich, dass die Studierenden durch die gemeinsames Bearbeitung von Projekten von den nationalen Unterschieden profitieren könnten. Auch die teilweise vorkommenden sprachlichen Barrieren fungierten eher als Denkanstöße, berichtete eine Teilnehmerin, fördern sogar den spielerischen Spracherwerb.

Während der Studienwoche beschäftigten sich die Studierenden unter der Leitung von Fons Cornelissen und Klaus Lemmen vom Seminar für Didaktik des Sachunterrichts der Universität Münster unter anderem mit dem Themenbereich "Luftdruck & Vakuum". Das Thema ist für eine elementare naturwissenschaftliche Bildung äußerst ergiebig. Davon konnten sich die 29 Teilnehmer auf der Basis von Grundinformationen, einer Vielzahl von Experimenten und didaktisch-methodischen Überlegungen überzeugen. Daneben gab es bei einem Wissenschaftstheater Lehrstunden zum Thema problemorientierte Fragestellung und die Erkenntnis, dass es auch für soziale Probleme technische Lösungen geben kann.

Als kultureller Rahmen stand auch eine Radtour "Auf den Spuren von Annette von Droste-Hülshoff", eine Altstadtführung, sowie ein geselliger Abend in einem Biergarten auf dem Programm der niederländischen Gäste in Münster.

Seminar für Didaktik des Sachunterrichts