Pressemitteilung upm

Praktische Pflanzen und mystische Wurzeln

Botanischer Garten eröffnet (Un)kraut-Ausstellung

Münster (upm), 10. Juni 2005

[Unkräuter]
Der neue Schaugarten zu so genannten Unkräutern in der Orangerie des Botanischen Gartens
Foto: saw   

Seit jeher profitierten die Menschen von der Flora. Als Nahrungs- und Würzmittel sind inzwischen viele Pflanzen aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Aber auch im Volks- und Aberglauben spielten Kräuter immer schon eine wichtige Rolle. In der Orangerie des Botanischen Gartens ist seit Freitag, 10. Juni 2005, die Ausstellung "(Un)kräuter für Küche und Haushalt - Pflanzen des Münsterlandes und der Bauerngärten" zu sehen. Essbare, sogar heilende Pflanzen, eine Kräuterspirale, Gewürze aus dem Mittelmeer und Pflanzen des Volks- und Aberglaubens werden hier ausgestellt und erklärt.

So erfährt der Besucher interessante Details über bekannte und unbekannte Gewächse. Wie zum Beispiel, dass eine Fee namens "Holla" für den Namen des Holunder verantwortlich sei, oder dass dem Liebstöckel eine aphrodisische Wirkung zugesprochen wird. Auch Dillsamen wurde gern genutzt. Ihn nahm eine Braut mit in die Kirche: "Ich hab' Senf und Dill, mein Mann muss tun, was ich will und wenn ich rede, schweig Du still." Wacholder galt als "Wachhalter" für die Toten. Die Pflanzung auf dem Grab sollte verhindern, dass die Verstorbenen verschlafen in den Himmel kommen.

Verantwortlich für die Realisierung des Schaugartens sind Prof. Dr. Focke Albers, Leiter des Botanischen Gartens, Herbert Voigt, der technische Leiter, sowie die Gartenmeister Jürgen Hausfeld und Manfred Voß. Die Ausstellung ist bis zum 26. Juni täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr für geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Botanischer Garten