Pressemitteilung upm

Spezialisten für Männerkrankheiten

Fortbildungsveranstaltung für Ärzte am Universitätsklinikum Münster

Münster (upm), 22. Juni 2005

Für die meisten Frauen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt und beim Gynäkologen mittlerweile selbstverständlich. Viele Männer hingegen fassen die Medizin eher als "Reparaturdienst" auf und vernachlässigen die Prävention. Selbstverständlich sind diese unterschiedlichen Auffassungen nicht genetisch bedingt, sondern anerzogenes Rollenverhalten. Frauen haben dabei den Vorteil, dass es mit dem Gynäkologen seit langem einen Experten für die nur sie betreffenden Erkrankungen gibt. Ein entsprechender Männerarzt, der Androloge, wird erst jetzt als Spezialist von den Ärztekammern eingeführt. Das Institut für Reproduktionsmedizin unter Leitung von Prof. Dr. Eberhard Nieschlag und die Klinik für Urologie, Leiter: Prof. Dr. Lothar Hertle, des Universitätsklinikums Münster (UKM) sowie die Innere Medizin I der Raphaelsklinik Münster unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Claus Spieker veranstalten daher am Samstag, 25. Juni 2005, von 9 bis 13 Uhr eine Fortbildungsveranstaltung für Ärzte mit dem Titel "Im Mittelpunkt der Mann: Aktuelle Aspekte der Andrologie". Rund 100 Internisten, Urologen, Endokrinologen und Andrologen haben sich bereits angemeldet.

Dr. Georg Driesch von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des UKM wird einleitend über unterschiedliche Krankheitsvorstellungen und -bewältigungen bei beiden Geschlechtern und Möglichkeiten der "Umerziehung" der Männer berichten. Die Unterfunktion der Hoden, die sowohl beim jungen Mann als auch gehäuft beim alternden Mann auftritt, führt zu psychischen und körperlichen Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Verstimmungen, Osteoporose, Blutarmut und verminderter Sexualität. Über neue Möglichkeiten des Ersatzes von fehlendem natürlichen männlichen Hormon durch Testosteron-Präparate, die entweder auf die Haut aufgetragen oder alle drei Monate injiziert werden, berichtet Dr. Michael Zitzmann vom Institut für Reproduktionsmedizin des UKM. Speziell der erektilen Dysfunktion ist ein Vortrag von Prof. Dr. Hermann Behre, Urologe an der Universitätsklinik in Halle/Saale, gewidmet. Behre deutet Impotenz als ein frühes Zeichen einer koronaren Herzkrankheit und wird in seinem Referat auf vorsorgende und medikamentöse Behandlungen eingehen.

Die Prostata als spezifisch männliches Organ erkrankt ebenso häufig wie die Brust der Frau. Beim jüngeren Mann sind es oft Infektionen, beim älteren eher eine Vergrößerung oder ein Karzinom. Privatdozentin Dr. Sabine Kliesch vom Prostatazentrum des UKM wird über präventive Untersuchungen sowie die Behandlung dieses oft vernachlässigten Organs referieren. Auch Männern mit Störungen der Zeugungsfähigkeit kann heute effektiv geholfen werden. Wenn nur wenige Spermien zur Verfügung stehen, die für eine natürliche Befruchtung nicht ausreichen, können einzelne Spermien in die Eizellen der Partnerin eingebracht werden. Der Kinderwunsch des Paares kann auf diese Weise erfüllt werden. Über die dafür notwendige intensive Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Reproduktionsmedizin und der Klinik für Frauenheilkunde des UKM berichtet Dr. Verena Nordhoff, Leiterin des reproduktionsmedizinischen Labors.

Kurzfristige Anmeldungen zur Tagung nimmt das Institut für Reproduktionsmedizin noch entgegen, und zwar unter Tel. (02 51)-83 5 60 97, Fax (02 51) 83-5 60 93 oder E-Mail eberhard.nieschlag@ukmuenster.de.

Institut für Reproduktionsmedizin