Pressemitteilung upm

Ausbildung für die Praxis

Podiumsdiskussion über Studienreform an der Universität Münster

Münster (upm), 29. Juni 2005

[Move]
Referenten und Organisatoren der Podiumsdiskussion zur Studienreform
Foto: Privat   

Bildet die Universität praxisgerecht aus? Diese Kernfrage der Studienreform versuchte eine Podiumsdiskussion mit prominenter Besetzung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster zu beantworten. Organisiert wurde die Veranstaltung von "move", einer studentischen Unternehmensberatung in Münster.

Die 100 meist studentischen Teilnehmer konnten dabei den fünf Referenten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Hochschule zu Themen wie Einstellungskriterien der Unternehmen, praxisgerechte Ausbildung der Universitäten oder den neuen Bachelor- und Master-Abschlüssen auf den Zahn fühlen. Neben Prof. Dr. Wolfgang Berens vom Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling der Universität Münster, Annette Nimzik, Leiterin des Bereichs Personalentwicklung bei RWE, und Dr. Ingo Kett, Partner bei accenture, waren mit Ute Berg (SPD-Mitglied des Bundestags) und Silke Steinfeldt (Referat für Hochschule und Bildung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages) auch Referenten aus der Bundeshauptstadt angereist. Die Moderation übernahm Christoph Mohr, Redakteur des Handelsblatts.

Bereits bei der Begrüßung sprach Prof. Dr. Gottfried Vossen, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster, ein Kernthema aller Beteiligten an: Die Umstellung der bisherigen Diplomstudiengänge auf Bachelor- und Master-Programme im Rahmen des Bologna-Prozesses. "Ich sehe diesen Wandel als äußerst fruchtbar an, da der hierfür notwendige Akkreditierungsprozess die Hochschulen zwingt, sich von externen Gutachtern, vor allem auch der Wirtschaft, bewerten zu lassen", bewertete Prof. Vossen die Umstellung positiv.

Auch von Seiten der Politik gab es Rückhalt für den Bologna-Prozess. Als Vertreterin der rot-grünen Bundesregierung sieht Ute Berg einen großen Vorteil in der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums mit vergleichbaren Abschlüssen, der den Studenten ein einfacheres Studieren im Ausland ermöglicht. Dr. Ingo Kett als Vertreter eines weltweit tätigen Unternehmens unterstützt eine internationale Ausrichtung der Hochschulen: "Neben Praxiserfahrung ist ein mindestens zweimonatiger Aufenthalt im Ausland bei den meisten führenden Unternehmen ein Haupteinstellungskriterium."

Einig waren sich die Referenten bei der Frage, was Unternehmen heute von den Absolventen erwarten. Nicht nur Fachwissen und Analyse- und Entscheidungsfähigkeit sind gefragt, sondern insbesondere Leistungswillen, die Fähigkeit selbstständig zu arbeiten, Einsatzbereitschaft sowie Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.

Dass staatliche Hochschulen nicht nur Fach- und Methodenkompetenz vermitteln können, davon ist Prof. Dr. Wolfgang Berens überzeugt. Wie praxisgerecht damit die Ausbildung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster ist, zeigten auch die sehr guten Ranking-Ergebnisse. "Wir werden die Umstellung auf die Bachelor- und Master-Abschlüsse jedoch nutzen, um den Praxisbezug von Forschung und Lehre noch weiter zu erhöhen", versprach Vossen am Ende der fast zweistündigen Diskussion den Studenten und Unternehmen.

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät