Pressemitteilung upm

Ehrendoktorwürde für Michail Gorbatschow

Verleihung im Rahmen des Petersburger Dialogs in Bonn

Münster (upm), 07. Juli 2005

[Ehrenpromotion Gorbatschow]
Dekanin Prof. Dr. Ursula Nelles überreicht Michail Gorbatschow die Ehrenpromotionsurkunde
Foto: Münstersche Zeitung/ Michael Neumann   

Der ehemalige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow wurde am 6. Juli zum Ehrendoktor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ernannt.

Die Dekanin der Fakultät, Prof. Dr. Ursula Nelles, begründete die Ehrung Gorbatschows mit seiner maßgeblichen Beteiligung an der Beendigung des Ost-West-Konflikts. Nach der Zeit seiner Präsidentschaft sei Gorbatschow "zum politischen Gewissen der Welt geworden", so Nelles während der Verleihung, die im Rahmen des Petersburger Dialogs zum 20. Jahrestag der Perestrojka auf dem Petersberg in Bonn stattfand.

Auch Prof. Dr. Werner Krawietz, Direktor des Internationalen Zentrums für Deutsch-Russische Rechtsstudien der Universität Münster, hob in seiner Laudatio Gorbatschows Einsatz für die Öffnung der ehemaligen Sowjetunion, für Demokratie und bürgerliche Freiheiten hervor. Ihm sei das Ende des Kalten Krieges und die Neuordnung Europas zu verdanken. Dies sei in der Völkerrechtswissenschaft mit dem Systemwandel zu vergleichen, den der Westfälische Friede zur Folge hatte. Ein Kind des von Gorbatschow angeregten Petersburger Dialogs sei der integrierte Studiengang für deutsch-russische Rechtsstudien an der russischen Rechtsuniversität in Moskau, der von münsterschen Jura-Professoren getragen wird.

Gorbatschow selbst zeigte sich nach der Ehrung durch die Universität Münster tief berührt und versprach, die Stadt Münster erneut zu besuchen, um dort an der Westfälischen Wilhelms-Universität eine Vorlesung zu halten. Bisher, so Gorbatschow, habe ihm die Kraft für einen Besuch in der Stadt, in der seine Frau Raissa 1999 gestorben sei, gefehlt. Die Würdigung durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät und die Erinnerung an die Anteilnahme der münsterschen Bevölkerung erleichtere ihm die Entscheidung, nach Münster zu kommen.