Pressemitteilung upm

Chemie des Goldes

Ehrendoktor für Prof. Dr. Hubert Schmidbaur (München)

Münster (upm), 15. Juli 2005

[Schmidbaur]
Ehrendoktor Prof. Schmidbaur (2.v.r.) mit Dekan Prof. Wünsch (r.), Prodekan Prof. Mitzel (l.) und Laudotor Prof. Krebs (2.v.l.)
   

Prof. Dr. Hubert Schmidbaur von der Technischen Universität München ist am Freitag, 15. Juli 2005, vom Fachbereich Chemie und Pharmazie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Ehrendoktor ernannt worden. Der Fachbereich würdigte mit dieser Auszeichnung "die herausragende Persönlichkeit in der anorganischen Molekülchemie in Deutschland und einen der führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet weltweit".

Bei der feierlichen Übergabe der Ehrenpromotionsurkunde wurde auf Schmidbaurs bahnbrechende Arbeiten zur Chemie der Elemente Gold, Silicium, Phosphor, Gallium und Beryllium verwiesen. Der Forscher habe durch die Breite seiner Arbeiten auf nationaler wie internationaler Ebene einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der molekularen anorganischen Chemie ausgeübt - nicht zuletzt auch auf die an der Universität Münster tätigen Arbeitsgruppen und Forschungsgebiete.

Schmidbaur, geboren 1934 in Landsberg/Lech, hat sich nach dem Chemie-Studium an der Universität München, das er 1960 mit der Promotion abschloss, 1964 in Marburg für das Fach Anorganische Chemie habilitiert. Es folgten Professuren an der Universität Würzburg und an der Technischen Universität München, wo er im Jahr 2002 emeritiert wurde. Das hohe internationale Ansehen des Wissenschaftlers belegen zahlreiche Gastprofessuren in aller Welt. Zur Zeit ist er außerordentlicher Professor an der Universität Stellenbosch in Südafrika.

Sein wissenschaftliches Werk zeugt von einer beispielhaften Breite. Es gibt nur wenige chemische Elemente, mit denen er sich nicht beschäftigte und die nicht in einer seiner fast 900 wissenschaftlichen Veröffentlichungen behandelt wurden. Vor allem die Chemie des Golds prägte Schmidbaurs Forschungsleistung und zog sich wie ein roter Faden durch sein Forscherleben. Die Bedeutung seines außerordentlich umfangreichen Werks kann man auch daran ablesen, dass Prof. Schmidbaur über fast drei Jahrzehnte einer der fünf meistzitierten Chemiker Deutschlands war.

Für seine Aktivitäten erhielt der Chemiker zahlreiche Ehrungen, Preise und Auszeichnungen, darunter den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Ludwig-Mond-Medaille der Royal Society of Chemistry, den Bonner Chemiepreis und das Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Er war und ist Mitglied zahlreicher Gesellschaften, Akademien und Kuratorien, Herausgeber oder Mitherausgeber zahlreicher Fachzeitschriften und als gefragter Sachverständiger und Fachmann für internationale Chemieunternehmen und Regierungskommissionen tätig.

Fachbereich Chemie und Pharmazie