Pressemitteilung upm

Kirche und Gesellschaft

Ehrendoktor für Landessuperintendent Noltensmeier und Prof. Fritz

Münster (upm), 15. Juli 2005

[Ehrendoktoren Theologie]
Die neuen Ehrendoktoren der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, Superintendend Gerrit Noltensmeier (links) und Prof. Johann Michael Fritz (rechts), mit Fakultätsdekan Prof. Hans-Richard Reuter (Mitte)
Foto: Frie   

Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Gerrit Noltensmeier, und der Heidelberger Kunsthistoriker Prof. Dr. Johann Michael Fritz sind am 15. Juli 2005 in Münster von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Ehrendoktoren ernannt worden.

Landessuperintendent Noltensmeier wurde ausgezeichnet als "kirchenleitende Persönlichkeit, die sich der Förderung der Theologie in Wissenschaft und Kirche in herausragender Weise verpflichtet weiß". Mit außergewöhnlicher Sensibilität und Sprachkraft habe er gezeigt, "wie unter den anspruchsvollen Kommunikationsbedingungen der Gegenwart das Evangelium der Rechtfertigung hörbar werden kann". Noltensmeier habe den Einsichten der Reformation Calvins in den zeitgenössischen Kontexten von Kirche und Gesellschaft beispielhaft Aufmerksamkeit verschafft und zu einem vertieften Verständnis reformierten Denkens und Lebens in der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Ökumene beigetragen.

Gerrit Noltensmeier, geboren 1941, studierte evangelische Theologie in Marburg, Wien, Bonn und Tübingen. Seit 1996 ist er als Landessuperintendent der leitende Geistliche der Lippischen Landeskirche. Er ist Mitglied des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und stellvertretender Moderator des Reformierten Bundes. Der Theologe hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten vornehmlich zum Weg und Profil der reformierten Kirche verfasst.

Der Heidelberger Kunsthistoriker Prof. Dr. Johann Michael Fritz erhielt den Ehrendoktor-Titel für sein Hauptwerk über das evangelische Abendmahlsgerät in Deutschland, das "in einmaliger Weise die frömmigkeits-, kultur- und sozialgeschichtliche Bedeutung dieses Themas darstelle. In fachübergreifender Kooperation zwischen Kunstgeschichte und Kirchengeschichte habe Prof. Fritz seine wissenschaftliche Arbeit stets mit konservatorischer Praxis verbunden zur Förderung von Gottesdienst und Religiosität. Als Katholik habe er auf die "bewahrende Kraft des Luthertums" hinsichtlich der Erhaltung des gemeinsamen mittelalterlichen Erbes in Kirchengebäuden und Kircheninventar aufmerksam gemacht.

Geboren 1936, studierte Johann Michael Fritz Kunstgeschichte, klassische und christliche Archäologie in Freiburg, Berlin und Wien. Er wurde 1962 in Freiburg promoviert und lehrte von 1983 bis 1998 als Professor für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Gold- und Silberschmiedekunst in Europa vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Seit 1998 engagiert er sich stark in der Denkmalpflege und beschäftigt sich mit evangelischen Kirchengebäuden und deren Inventar sowie mit den liturgischen Geräten des deutschen Protestantismus.

Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Münster