Münster (upm), 15. Juli 2005
Als Prof. Dr. Annette Zimmer vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster im Januar die Ergebnisse der Befragung "Vereine in Münster" im Rathaus vorstellte, standen bereits erste Konturen des Nachfolgeprojekts "Engagiert studieren" fest. Studierende sollten für das ehrenamtliche Engagement vor Ort gewonnen und Vereine bei ihren Projekten unterstützt werden. Der Rahmen: eine Praktikumsbörse mit lokalem Bezug. Am Freitag, 15. Juli 2005, nur gut ein halbes Jahr später, ist sie offiziell an den Start gegangen: die bundesweit erste Börse mit dem Schwerpunkt gemeinnützige Organisationen.
Wer nach einem Praktikumsplatz sucht, dem fällt nicht unbedingt die Alzheimer Gesellschaft Münster oder das Bildungswerk der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung ein. Woran das liegt? Keineswegs am Mangel interessanter Aufgaben, sondern vielmehr daran, dass kaum jemand von den Praktikumsmöglichkeiten in gemeinnützigen Organisationen weiß. Dabei ist die Nachfrage nach entsprechenden Plätzen groß. Junge Menschen wollen und müssen Praxiserfahrung sammeln, gerade für Studierende ist dies längst Teil ihrer universitären Ausbildung.
Auch Vereine haben in vielerlei Hinsicht einen Vorteil. Sie werden in ihrer Arbeit konkret und gezielt unterstützt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Studierenden für weitere Projekte zu gewinnen und als neue Mitglieder zu werben. Gemeinnützige Organisationen wie Vereine, Verbände und Stiftungen bieten eine Vielfalt von Tätigkeiten in Projekten. Sie stellen Raum zur Verfügung für zukunftsorientierte Arbeit und kreatives Schaffen. Angefangen bei Verwaltungstätigkeiten und Büroarbeiten über gezielte Werbemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Eventmanagement und Veranstaltungsorganisation fällt einfach alles an.
Künftig ist mit der "Praktikumsbörse Münster", die in Zusammenarbeit mit der Universität Münster und der Freiwilligenagentur Münster entwickelt und von der Stiftung Siverdes unterstützt wurde, die Kontaktaufnahme zwischen Studierenden und Nonprofit-Organisationen leichter denn je. Via Internet können Interessierte nach Angeboten stöbern, detaillierte Angaben über die Dauer, die Anforderungen und die Kontaktperson erhalten. Die Institutionen selbst haben die Möglichkeit, mit nur wenigen Handgriffen und Formulierungen ihre Praktikumsplätze anzubieten.
Das ist laut Markus Behr, Projektleiter im Zentrum für Nonprofit-Management GmbH, ein Kinderspiel: Das Feld "Praktikum anbieten" muss lediglich angeklickt und anschließend mit den gewünschten Daten gefüllt werden. Das fertige Angebot wird an das Zentrum für Nonprofit-Management geschickt, dort auf Vollständigkeit geprüft und schließlich frei geschaltet. Zwei Monate lang steht es im dann Internet. Damit auch später in der Praxis alles glatt läuft, sollten innerhalb der Organisation einige Dinge geklärt werden. Das Praktikum wird nämlich nur dann ein Erfolg, wenn es eine geeignete und klar umschriebene Aufgabe für die Studierenden gibt. Auch eine kontinuierliche Betreuung und Unterstützung sollte während der gesamten Zeit gewährleistet sein. Dies beinhaltet auch einen Arbeitsplatz beziehungsweise ein geeignetes Arbeitsumfeld.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.praktikumsboerse-muenster.de oder unter der E-Mail-Adresse praktikumsboerse@npm-online.de. Darüber hinaus ist jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr eine Sprechstunde eingerichtet, Telefon: 0251 / 51038-33.