Pressemitteilung upm

Metrische Geometrie singulärer Räume

Mathematiker Prof. Dr. Ludwig Bröcker wird 65 Jahre alt

Münster (upm), 26. Juli 2005

Prof. Dr. Ludwig Bröcker, Hochschullehrer am Mathematischen Institut der Universität Münster, feiert am 29. Juli 2005 seinen 65. Geburtstag.

Ludwig Bröcker wurde in Freiburg (Breisgau) geboren, kam aber schon 1941 nach Rostock und 1949 nach Kiel, wo er das Gymnasium besuchte. Sein Entschluss, Mathematik zu studieren, stand erst nach dem Besuch der ersten Vorlesungen fest. Er wurde 1968 in Kiel promoviert. Bröcker untersuchte Fragen der geometrischen Algebra, symmetrischen Bilinearformen, Anordnungen und Bewertungen und entwickelte lokal-global Prinzipien für schwache Isotopie. Nach der Habilitation 1972 und einigen Gastaufenthalten kam er 1975 auf eine Professur in Münster.

Hier entwickelte er seine Untersuchungen fort und entdeckte eine Verbindung zur reellen algebraischen Geometrie. Es entstand eine Theorie der minimalen Erzeugung und Trennung semialgebraischer Mengen, die zusammen mit zwei Freunden und Kollegen aus Madrid auf semianalytische Mengen ausgedehnt wurde und in einer umfangreichen Monographie dokumentiert ist. In den neunziger Jahren hat Prof. Bröcker noch einmal das Gebiet gewechselt, hin zur metrischen Geometrie singulärer Räume. Hier arbeitet er auch zur Zeit mit einem ehemaligen Doktoranden an einer alten Vermutung von Hardwiger.

Prof. Bröcker betrachtete alle Bestrebungen, die Universität zu erneuern, mit ironischer Distanz. Zum Barockfest der Universität 1995 schrieb er die Posse "Monaden und Moneten oder Leibniz auf der Suche nach Drittmitteln" und brachte sie mit tatkräftiger Hilfe von Studenten und Mitarbeitern zur Aufführung. Während seines Dekanats setzte er sich erfolgreich für die Beibehaltung der Größe und Struktur des Mathematischen Instituts ein, was schließlich die Gründung eines Sonderforschungsbereichs ermöglichte.

So profitiert er zuletzt selbst von zahlreichen Projekten und Einladungen zu längeren Forschungsaufenthalten im Ausland: Toronto, Pisa, Rennes, Madrid, Berkeley. Seinen Geburtstag feiert er wie meist irgendwo in dänischen Gewässern auf einem Segelschiff. Er steht auch in Zukunft für Vorlesungen zur Verfügung, wann immer man ihn ruft. So auch im nächsten Semester.

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