Pressemitteilung upm

"Wilt U een slaaptablet?"

Übersetzungsbroschüre erleichtert am UKM Verständigung mit ausländischen Patienten

Münster (upm), 28. Juli 2005

"Brauchen Sie eine Schlaftablette?", "Haben Sie Allergien?", "Essen Sie Schweinefleisch?" Solcherlei Fragen an Patienten kommen im Arbeitsalltag eines Krankenhaus sehr häufig vor. Problematisch kann es jedoch werden, wenn der Kranke die Fragen wegen fehlender Sprachkenntnisse gar nicht versteht. Klar, zur Not geht es auch mit Händen und Füßen. Doch wäre es besser, wenn die Patienten in ihrer Landessprache angesprochen würden, fand Anita Cronjaeger, Krankenschwester in der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Münster (UKM). Nicht jeder, der zur Behandlung ins Klinikum kommt, versteht genügend Deutsch, um Fragen zur Pflege auch beantworten zu können. In Anlehnung an den Aufnahmefragebogen formulierte die Krankenschwester die wichtigsten 40 Fragen, eingeteilt in die Kategorien "Essen und Trinken", "Ruhen und Schlafen", "Ausscheidung", "Pflegen und Kleiden", Sich wahrnehmen", "Bewegen und Drehen" und "Allgemeines", und übersetzte diese selbst ins Türkische und ins Englische.

Alle Fragen sind durch Kopfschütteln oder andere Gesten leicht zu beantworten. Schnell fanden sich in Cronjaegers großem Freundeskreis, zu dem viele Ausländer zählen, Freiwillige, die die Fragen auch ins Niederländische und Russische übersetzten. Dr. Majed Ibrahim, Assistenzarzt in der Klinik für Strahlentherapie des UKM, fertigte schließlich noch die Übertragung ins Hocharabische an.

Die Verantwortlichen des Innerbetrieblichen Ideenwettbewerbs des UKM waren von dem Projekt der Krankenschwester sofort begeistert. Denn einerseits werden die Patienten aus dem Inland immer multikultureller, andererseits suchen auch immer mehr Kranke aus dem Ausland das UKM auf, um sich von den hoch qualifizierten Spezialisten behandeln zu lassen. Und so wurde die Übersetzungsbroschüre sogar prämiert. "Hier wurde nicht nur eine Idee geliefert, sondern diese auch zugleich umgesetzt", hob Dr. Manfred Gotthardt, Kaufmännischer Direktor des UKM, bei der vierteljährlichen Auszeichnung der Preisträger des Ideenwettbewerbs lobend hervor. In 200-facher Auflage wurde die Broschüre gedruckt und an alle Stationen des UKM verteilt. Seitdem wird sie gern genutzt, um Verständigungsschwierigkeiten mit ausländischen Patienten möglichst schnell aus dem Weg zu räumen.

Universitätsklinikum Münster