Pressemitteilung upm

Medizinstudium in Münster hoch im Kurs

Landesweit auf Platz 1 und bundesweit auf Platz 6 der Beliebtheitsskala unter den Abiturbesten

Münster (upm), 02. August 2005

[Studienplätze]
Bewerber nach Noten und Ortspräferenzen
   

Die Universität Münster steht bei Studienbewerbern für das Fach Humanmedizin besonders hoch im Kurs. Für das bevorstehende Wintersemester 2005/06 kommen auf 131 zu vergebene Studienplätze insgesamt 3.397 Bewerbungen. In 741 Fällen wurde dabei Münster unter sechs möglichen Nennungen von Hochschulorten als Wunsch-Uni Nummer 1 angegeben. Allerdings ist die Zahl der Bewerber mittlerweile nicht mehr von ausschlaggebender Bedeutung. Mehr Wettbewerb der Universitäten um die besten Studierenden - mehr Wettbewerb der Abiturienten um die besten Universitäten: Dies sollte das Ziel eines reformierten Gesetzes über die Vergabe von Studienplätzen durch die hierfür zuständige Zentralstelle (ZVS) sein. Damit ist nun das Bewerberverhalten der "Abiturbesten" von besonderem Interesse. Und bei diesen steht die Westfälische Wilhelms-Universität für das Medizinstudium unter den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen deutlich an der Spitze der Beliebtheitsskala. Legt man die 100 als erstes zu vergebenen Studienplätze eines jeweiligen Standortes zugrunde, so rangiert sie sogar bundesweit hinter Heidelberg, Freiburg, Würzburg, Berlin und München, die teilweise schon von der Attraktivität der Stadt her einen großen Bonus haben, auf einem sehr guten sechsten Platz.

Mit dem Wintersemester 2005/2006 erfolgt die Vergabe von Studienplätzen für Medizin und andere bundesweite Numerus-Clausus-Fächer erstmals nach diesem neuen Verfahren. Von der Gesamtzahl der im Bundesgebiet zur Verfügung stehenden Studienplätze wird zunächst eine Vorab-Quote von zirka 15 Prozent abgezogen, die von der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) für besondere Bewerbergruppen, wie etwa Zweitstudienbewerber, Ausländer oder Härtefälle, reserviert wird. 40 Prozent der verbleibenden Studienplätze werden von der ZVS je zur Hälfte nach Wartezeit und Abiturdurchschnittsnote vergeben. Die restlichen 60 Prozent der Studienanfänger können sich jetzt die Universitäten selber beziehungsweise nach eigenen Kriterien aussuchen. Die Medizinische Fakultät der Universität Münster legt dabei als Auswahlkriterium ebenfalls den Notendurchschnitt beim Abi zu Grunde und hat die ZVS mit der Durchführung des Zulassungsverfahrens beauftragt.

Dies bedeutet, dass in Münster insgesamt 80 Prozent, das heißt etwa 105 der 131 zu vergebenen Studienplätze in der Humanmedizin nach der Abiturnote vergeben werden. Um einen der begehrten Medizin-Studienplätze in Münster zu erhalten, muss man also schon ein besonders guter Schüler gewesen sein. Denn gemessen an der Zahl der Bewerbungen bewegt sich der "lokale" Numerus Clausus, das heißt die nur für Münster geltende Zulassungsgrenze, bei einem Abiturdurchschnitt von 1,5. Allerdings nur bei Berücksichtigung derjenigen Studienanfänger, die Münster bei der Bewerbung um einen Studienplatz auf Platz 1 ihrer Sechser-Wunschliste gesetzt haben. Bezogen auf die Gesamtzahl der Bewerbungen (alle Ortspräferenzen) liegt er sogar bei 1,3. Den definitiven "lokalen" Numerus Clausus für Münster kann die ZVS erst nach Abschluss des Verteilungsverfahrens errechnen.

Den guten Ruf, den die Medizinerausbildung an der Universität Münster offensichtlich bei Studienbewerbern genießt, deckt sich mit einer Absolventenbefragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) vor fast genau einem Jahr. Danach hat die Universität Münster in den alten Bundesländern neben den eigenständigen Medizinischen Hochschulen in Hannover und Lübeck von ihren Absolventen die besten Noten erhalten. Gründe für das gute Image der Lehre sieht Dr. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, unter anderem in den steten Reformbemühungen des Fachbereiches. Das bundesweit einmalige Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, eine kontinuierliche Online-Evaluation der Lehre und ein überaus innovatives facherübergreifendes Curriculum mit hohem Praxisbezug sind aus seiner Sicht neben der attraktiven Universitätsstadt Münster die Gründe für die "elitäre Entwicklung des Bewerberfeldes". Darüber hinaus spielen auch zunehmend die optimalen Forschungsbedingungen des Standortes eine wesentliche Rolle bei der Studienplatzwahl der Abiturbesten. Freilich bedeutet ein Einser-Abi nicht automatisch, dass aus dem guten Schüler auch ein guter Arzt wird. Dies ist und bleibt letztlich Aufgabe der Universität.

Medizinstudium in Münster