Pressemitteilung upm

Genetische Ursachen neurologischer Erkrankungen

Jahrestreffen der Deutschen Gesellschaft für Neurogenetik

Münster (upm), 31. August 2005

Genetische Ursachen neurologischer Erkrankungen stehen im Mittelpunkt des Jahrestreffens der Deutschen Gesellschaft für Neurogenetik (DGNG), das vom 8. bis 10. September 2005 am Universitätsklinikum Münster (UKM) stattfindet. Ausgerichtet wird die Tagung von der Klinik für Neurologie des UKM unter der Leitung von Prof. Dr. Erich Bernd Ringelstein.

An der von den Privatdozenten Dr. Georg Kuhlenbäumer und Dr. Peter Young organisierten Tagung nehmen unter anderem auch Wissenschaftler aus Texas, Paris und London teil. Die Veranstaltung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Krankheiten, welche die peripheren Nerven vorwiegend in den Extremitäten treffen und so zu Lähmungen und Gefühlsstörungen führen. In diesem Bereich sind gerade in den letzten Jahren mit der Entschlüsselung von 40 genetischen Defekten enorme Fortschritte erzielt worden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Genetik der multiplen Sklerose. Darüber hinaus wird die Genetik des ischämischen (durch Minderdurchblutung bedingten) Schlaganfalls ein wichtiges Thema des Kongresses sein. Mit der Entdeckung zweier Gene, die an der Entstehung des Schlaganfalls beteiligt sein könnten, zeichnen sich auf diesem Gebiet bedeutende Fortschritte ab.

Gerade in den letzten 15 Jahren hat sich die Neurogenetik rasant entwickelt. Vor 15 Jahren gelang es erstmalig, systematisch die ursächlichen genetischen Defekte von Krankheiten zu ermitteln, die durch Veränderungen in einem einzelnen Gen bedingt sind. In den letzten fünf Jahren wurden mehrere tausend monogenetischer Krankheiten, darunter der Veitstanz (Chorea Huntington) sowie seltenere familiäre Formen der Alzheimer- und Parkinson- Krankheit, entschlüsselt.

Die DGNG wurde 1994 als interdisziplinäre Gesellschaft an der Schnittstelle von Humangenetik, Neurologie und Psychiatrie gegründet. Ziel der Gesellschaft ist es, die Erforschung monogenetischer und komplex genetischer Krankheiten des zentralen und peripheren Nervensystems zu fördern.

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