Pressemitteilung upm

Plombe für Mammutzahn

Niederländisches Fundstück in Münster restauriert

Münster (upm), 06. September 2005

[Mammutzahn]
Museumsleiter Dr. Markus Bertling, Auszubildender Marc Barlange und Dr. Dick Schlüter vom Museum "natura docet" (v. l.)
Foto: jes   

Ein Stoßzahn eines eiszeitlichen Mammuts, der als "Findelkind" Anfang Juli vor der Tür des niederländischen Provinzialmuseums "natura docet" abgelegt worden war, ist jetzt in Münster konserviert und rekonstruiert worden. Da das niederländische Museum über keinen eigenen Präparator verfügt, widmete sich Marc Barlage, der am Geologisch-Paläontologischen Museum der Universität Münster zum Präparator ausgebildet wird, dem Fundstück.

In den vergangenen Wochen tränkte er den Stoßzahn zunächst in Kunstharz, um ihn vor weiterem Zerreißen durch Austrocknung zu bewahren. Nach dieser Stabilisierung ergänzte er die abgebrochene Zahnspitze und passte sie farblich an. Der Stoßzahn ist aufgrund seiner Länge von etwa 1,50 Metern ein besonders seltener Fund. Das Alter des Zahnes wird auf circa 15.000 bis 25.000 Jahre geschätzt.

Die Fundstelle des Mammutzahns ist weiterhin unbekannt. Dies macht nicht nur eine präzise Bestimmung des Alters schwierig, sondern lässt auch offen, ob noch weitere Knochen am Fundort liegen. Nicht zuletzt durch das öffentliche Interesse hoffen der Leiter des Geologisch-Paläontologischen Museums, Dr. Markus Bertling, wie auch der Leiter des niederländischen Museums, Dr. Dick Schlüter, dass sich der Finder doch noch anonym meldet. Wissenschaftlich eingeordnet werden kann der Fund erst, wenn sein Umfeld bekannt ist.

Nach der erfolgreichen Restauration geht der Mammutzahn nun zurück in die Niederlande an das Museum "natura docet" und wird dort in einer Ausstellung zu sehen sein.

Geologisch-Paläontologisches Museum