Pressemitteilung upm

Deutsch-italienische Doktorarbeit

Zwei Mediziner der Universität Münster reisten zur Promotionsprüfung nach Padua

Münster (upm), 15. September 2005

[Lelle]
Für die Doktorarbeit von Matteo Bertolin (r.) vergab die Prüfungskomission in Padua die maximale Punktzahl. Sein deutscher Betreuer Prf. Ralph Lellé war einer der ersten Gratulanten.
   

Es sind oft weniger die großen politischen Bekundungen, die zur tatsächlichen Einheit Europas beitragen, als die alltäglichen persönlichen Begegnungen zwischen Europäern unterschiedlicher Nationalität. Dies macht eine Dienstreise deutlich, die zwei Wissenschaftler des Universitätsklinikums Münster (UKM) kürzlich ins norditalienische Padua führte.

Prof. Dr. Ralph Lellé, Oberarzt in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und Dr. Elke Eltze, Oberärztin im Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, waren als Mitbetreuer eines italienischen Promovenden an die "Università degli Studi di Padova" eingeladen worden. Lellé, in einen prächtigen bordeaurot-schwarzen Talar gehüllt, war sogar Mitglied der achtköpfigen Prüfungskommission. "Das Verdienst für den Erfolg unseres italienischen Doktors liegt jedoch in der Hauptsache bei Frau Dr. Eltze", stellt Lellé seinen eigenen Anteil am Gelingen des Promotionsvorhabens in den Hintergrund. Die münsterschen Wissenschaftler hatten den italienischen Studenten Matteo Bertolin bei seinen Forschungsaufenthalten am UKM tatkräftig unterstützt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bertolin erhielt nicht nur die maximale Punktzahl für seine Arbeit; die Promotion auf dem Fachgebiet Gynäkologie über "Prognostische Marker für das Vulva-Karzinom" wurde darüber hinaus auch als "besonders veröffentlichungswürdig" ausgezeichnet.

Die Münsteraner zeigten sich von der Freundlichkeit der italienischen Fachkollegen und vom historischen Ambiente der drittältesten Universität Europas, die 1222 gegründet wurde, sehr beeindruckt. In Padua lehrte Galileo Galilei, Nikolaus Kopernikus war hier Student. "Unsere Kommission tagte in der 'aula di medicina', in der seit 1493 sämtliche medizinischen Abschlussprüfungen abgenommen werden", berichtet Lellé. "Berühmte Mediziner wie William Harvey, der Entdecker des Blutkreislaufs, und die Anatomen Vesalius und Gabriele Falloppio lehrten hier."