Pressemitteilung upm

"Eigentlich geht es uns ganz gut"

Ökonom erläuterte bei Kinder-Uni, warum es Armut auf der Welt gibt

Münster (upm), 16. September 2005

[Apolte]
Autogramme wie ein Popstar musste Prof. Thomas Apolte bei der Kinder-Uni geben.
Foto: Peter Grewer   

Der durchschnittliche Deutsche kann darauf hoffen, 78 Jahre alt zu werden. Menschen in Swasiland dagegen werden nur 44 Jahre alt. Das gab den knapp 800 Schülerinnen und Schülern, die am Freitag (16. September 2005) zur ersten Vorlesung der Kinder-Uni Münster in diesem Semester gekommen waren, doch zu denken. Der Ökonom Prof. Dr. Thomas Apolte brachte den acht bis zwölf-jährigen Junior-Studierende das Thema "Armut" näher. Wie leben Menschen in armen und reichen Ländern und wieso gibt es eigentlich Armut?

Erst durch bestimmte Rahmenbedingungen wie Frieden, Bildung und einen funktionierenden Rechtsstaat könne Reichtum und Wachstum überhaupt möglich sein. Viele der armen Länder haben diese Voraussetzungen nicht. Dabei machte Apolte an seiner fast 100-jährigen Großmutter Mathilde deutlich, dass auch in Deutschland lange Zeit sehr viele Menschen arm waren. Erst durch Arbeitsteilung und Maschinen ist es gelungen, mehr Produkte in kürzerer Zeit herzustellen und somit reicher zu werden. Er gab den Kindern mit auf den Weg, öfters mal daran zu denken, dass es uns im Vergleich zu den armen Ländern "eigentlich ganz schön gut geht".

Die neun-jährige Charlotte aus Münster fand das Thema Armut besonders interessant. Ihr gefiel, dass die Unterschiede zwischen den amen und den reichen Ländern so gut geschildert und mit Bildern illustriert wurden. Den beiden acht-jährigen Jungen Paul und Felix aus Nottuln ging es weniger um das Thema an sich. Sie wollten einfach bei der Kinder-Uni dabei sein und lobten die gute Organisation. Hanna, acht Jahre alt und aus Telgte, hatte dagegen konkrete Vorstellungen. Sie wollte "mehr über Armut wissen, um später einmal helfen zu können." Sie habe besonders viel gelernt und findet, dass "wir eigentlich viel Geld im Gegensatz zu anderen Ländern haben."

Die Vorlesung über die Ursachen von Armut war erst der Auftakt zum fünten Semester der Kinder-Uni. Am 21. Oktober erklärt der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Bernd Blöbaum unter dem Titel "Mann beißt Hund", was die Medien berichten - und was nicht. Die Veranstaltungen finden jeweils um 16.15 im H1 am Hindenburgplatz statt. Studiengebühren werden nicht erhoben, dafür wird am Ende jeder Vorlesung für UNICEF-Projekte gesammelt.

Kinder-Uni Münster