Pressemitteilung upm

Augenklinik trauert um Prof. Küchle

Prof. Dr. Hans Joachim Küchle starb im Alter von 84 Jahren

Münster (upm), 27. September 2005

Prof. Dr. Hans Joachim Küchle, ehemaliger Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Münster (UKM), ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Als Präsident der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft (1977/78) und Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (1987-1991) war er weit über die Grenzen Münsters hinaus bekannt und anerkannt.

Der gebürtige Stettiner studierte von 1939 bis 1945 Medizin in Breslau und Berlin und beendete sein Studium nach dreijähriger russischer Kriegsgefangenschaft 1949 an der Universität Münster. 1950 wurde er mit einer Arbeit am Pharmakologischen Institut der Universität Münster promoviert und wechselte 1951 an die Augenklinik. 1956 wurde er Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik München. Im selben Jahr erfolgten seine Habilitation und die Ernennung zum Privatdozenten. Nach zweijähriger Tätigkeit als leitender Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik Zürich wurde er 1962 in München zum außerplanmäßigen Professor ernannt und übernahm 1964 als Chefarzt die Leitung der Augenabteilung des Marienhospitals in Düsseldorf.

1977 folgte Prof. Küchle dem Ruf auf einen Lehrstuhl für Augenheilkunde an der Universität Münster und wurde hier zum Direktor der Augenklinik ernannt, die er bis 1986 leitete. Von 1981 bis 1983 war Küchle zudem Dekan und von 1985 bis 1986 Prodekan der Medizinischen Fakultät. Nach seiner Emeritierung setzte er sich verstärkt für berufspolitische Belange ein. So war er von 1987 bis 1991Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands.

Die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Küchle lagen auf dem Gebiet der Durchblutungsstörungen des Auges, der Erkrankungen der Augenhöhle und der Pharmakologie des Auges. Sein wissenschaftliches Lebenswerk umfasst über 200 Publikationen auf den verschiedenen Gebieten der experimentellen und klinischen Augenheilkunde. Neben seinen hohen wissenschaftlichen Verdiensten um die Augenheilkunde fühlte er sich auch immer der augenärztlichen Praxis eng verbunden. So verfasste er mehrere Fachbücher, von denen das "Taschenbuch der Augenheilkunde" zu den Standardwerken in der Weiterbildung zählt.

Für seine vielfältigen Verdienste wurde der Wissenschaftler mehrfach ausgezeichnet: 1981 erhielt er in Anerkennung seines Engagements für die ärztliche Fortbildung die Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer, 1984 wurde ihm für die Förderung der wissenschaftlichen Kontakte zwischen Krakau und Münster die Kopernikus-Medaille der Medizinischen Akademie Krakau verliehen.

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Münster