Pressemitteilung upm

Aus dem Seminar in die Welt

Reportage-Projekt vom Germanistischen Institut und Career Service

Münster (upm), 11. Oktober 2005

Ausdrücklich berufsqualifizierend sollen die Bachelorstudiengänge sein, deren Einführung auch an der Universität Münster derzeit in vollem Gange ist. Innerhalb von drei Jahren sollen die Studierenden durch die Verknüpfung wissenschaftlicher Lehre mit berufsbezogener Anwendung gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Damit stehen die Hochschulen vor der Aufgabe, neue Lehr- und Lernformen zu entwickeln.

Ein Hauptseminar dieser "etwas anderen Art" boten das Germanistische Institut und der Career Service der Universität Münster in Kooperation an. Unter dem Titel "Schreib-Arten" widmete sich die Veranstaltung unterschiedlichen Formen des Schreibens: dem literarischen, dem journalistischen und dem wissenschaftlichen Schreiben. Die beiden Lehrenden des Seminars - die Germanistikprofessorin Dr. Martina Wagner-Egelhaaf und der Career-Service-Leiter Andreas Eimer - gingen bei ihrer Seminarplanung vom "Schreiben" als einer besonders praxisrelevanten Qualifikation zukünftiger Germanisten aus. Ein Ziel der Veranstaltung war es, den Studierenden die Relevanz ihrer "Schreibfähigkeit" für mögliche berufliche Tätigkeitsfelder zu vermitteln.

In Anbetracht der Tatsache, dass viele Studierende der Germanistik über eine berufliche Zukunft im Journalismus nachdenken, stieß das Thema des Seminars auf großes studentisches Interesse. Die Neugier auf den "reformerischen Seminaransatz" war ein verbindendes Element in der Veranstaltung. Neu war für die Studierenden auch, dass sie statt einer klassischen Hausarbeit eine selbst recherchierte Reportage als Seminarleistung schreiben konnten.

Erkenntnisreich war das Projekt aber auch für die Lehrenden: "Uns ist deutlich geworden, dass die Integration berufspraktischer Anteile in die wissenschaftliche Lehre zusätzliche Zeit braucht", so Martina Wagner-Egelhaaf. Ansonsten könne es schnell zur Überfrachtung eines Seminars kommen. Und auch die Vielschichtigkeit studentischer Interessen trat deutlich zutage. "Da sitzen Studierende nebeneinander, von denen manche eine Berufsausbildung erwarten, andere nur Interesse an der reinen Wissenschaft haben und wieder andere primär den formalen Abschluss im Blick haben," hat Andreas Eimer beobachtet.

Im Seminar, das die Dozenten nicht als Patentrezept, sondern als Anregung zur Weiterentwicklung verstehen, entstand ein ganz konkretes Ergebnis: Zehn ausgewählte Reportagen sind jetzt in einer 52-seitigen Broschüre unter dem Titel "Stud. Report. - Aus dem Seminarraum in die Welt" erschienen. "Sich selbst gedruckt zu sehen ist für die Jungautoren ein Erfolgserlebnis, gleichzeitig ist die Publikation aber bereits eine erste Arbeitsprobe", unterstreichen Wagner-Egelhaaf und Eimer. Der kleine Band ist ab sofort in der Buchhandlung Poertgen Herder in Münster für 2,50 Euro erhältlich.

Career Service