Pressemitteilung upm

Verbale Intelligenz bei Frauen

Wissenschaftspreis 2005 des Deutschen Ärztinnenbundes für Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer

Münster (upm), 18. Oktober 2005

[Pfleiderer]
Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer
   

Der münsterschen Naturwissenschaftlerin und Medizinerin Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer wurde der Wissenschaftspreis 2005 des Deutschen Ärztinnenbundes verliehen. Die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) tätige Preisträgerin erhielt die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung, die alle zwei Jahre vergeben wird, anlässlich des 29. Wissenschaftlichen Kongresses des Ärztinnenbundes in Berlin in Gegenwart von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Die Jury würdigte mit dieser Auszeichnung die Forschungsarbeit von Prof. Pfleiderer, die sich mit Untersuchungen zu Geschlechtsunterschieden in der Großhirnrinde befasst. Die preisgekrönte Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift Neuroscience veröffentlicht. Die Untersuchungsergebnisse, die mit Hilfe der Protonen-Magnetresonanzspektroskopie erhoben wurden, konnten erstmals bestätigen, dass der Stoffwechsel des Gehirns im präfrontalen Cortex, das heißt im vorderen Stirnlappenbereich, der sehr wahrscheinlich durch Hormone beeinflusst wird, eine wichtige Rolle für die verbale Intelligenz bei Frauen spielt. Ähnliche Befunden konnten interessanterweise nicht bei Männern nachgewiesen werden.

Die Preisträgerin studierte zunächst Chemie an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Nach erfolgreicher Dissertation trat sie einen fünfjährigen Forschungsaufenthalt am NMR-Center der Havard Medical School in Boston an. 1995 kehrte sie nach Deutschland zurück und konnte sich mit Hilfe eines Stipendiums der DFG am Institut für Klinische Radiologie der Universität Münster habilitieren. Seit 1997 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des von Prof. Dr. Walter Heindel geleiteten Instituts. Im Oktober 1995 begann Bettina Pfleiderer zudem das Studium der Humanmedizin, das sie mit dem 3. Staatsexamen im November 2004 erfolgreich beendete. Im Juni 2005 promovierte sie mit "summa cum laude" zum Dr. med. mit einer Veröffentlichung über das Thema: "Metabolische Korrelate verbaler Intelligenz im präfrontalen Cortex (DLPFC) bei Frauen", die jetzt durch den Wissenschaftspreis besonders gewürdigt wurde. Ihre Arbeiten zu genderspezifischen Themen wurden schon mehrfach ausgezeichnet- unter anderem mit dem Deutschen Röntgenpreis und dem Maria-Sibylla-Merian Preis. Prof. Pfleiderer ist verheiratet und Mutter zweier Töchter.

Institut für Klinische Radiologie